Paris. Seit Juni gibt es eine Schienenverbindung für den Container-Transport zwischen den beiden Hafenbecken des Mittelmeerhafen Marseille. Mit ihr wird der Container-Verkehr nicht nur von der Straße auf die Bahn verlagert, er ist auch deutlich preisgünstiger. Für einen 20-Fuß-Behälter kostet der Transit 40 Euro, Umschlagkosten inbegriffen, und ist damit um bis zu 130 Euro billiger.
Betreiber der auf den Namen „Railliner“ getauften Shuttle-Verbindung ist die belgische Firma Eurorail. Die Container werden von Fos-sur-Mer im Westen der Stadt zum Terminal Marseille-Mourepianne und weiter bis zum Terminal des Kombianbieters Naviland Cargo (SNCF) transportiert. Die Züge fahren einmal täglich, sind 750 m lang und auf 1 600 Tonnen Last ausgelegt. Auf der Strecke zwischen den Terminals Seayard und Eurofos passieren sie den Rangierbahnhof in Fos-Coussoul, wo sie den Verkehr aus Richtung Nancy, Clermont-Ferrand und Perpignan aufnehmen, erreichen gegen Abend das Terminal Clesud in Grans-Miramas, werden weitergeführt bis zum Bahnhof Canet in Marseille und gelangen über Mourepiane zum Endpunkt, dem Terminal Med Europe (MET).
Seit dem Start des Shuttle am 1. Juni hat die Zahl der beförderten Container kontinuierlich zugenommen und ist von zunächst 48 in der ersten Woche über 81 in der zweiten und 101 in der dritten auf 131 Einheiten in der vierten Woche gestiegen. Railline-Vorstand Alexandre Gallo erwartet auf die Dauer bis zu 250 Container pro Woche mit einem Umsatz von 13.000 Euro. Zu den ersten Kunden gehörten die Kombianbieter T3M und Combiwest und der heimische Container-Reeder CMA CGM zusammen mit Marfret. (jb)