Wien. Rail Cargo Austria (RCA), die Gütersparte der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) hat rund 2000 Güterwaggons vorübergehend aus dem Verkehr gezogen, um die Radsätze an den Wagen zu überprüfen. Anlass dafür ist ein von Italiens Güterbahn Trenitalia Anfang Oktober verhängtes Einreiseverbot für die offenbar nicht ausreichend gewarteten österreichischen Güterwagen. Denn nach der Entgleisung eines Güterzugs im Südtiroler Brixen Anfang Juni haben die italienischen Behörden eine lose Radscheibe eines österreichischen Waggons als Ursache für den Unfall mit zwei Verletzten identifiziert. Die Blockade werde erst aufgehoben, wenn eine Bestätigung vorgelegt wird, dass die Achsen den internationalen Normen (UIC) entsprechen, gab die italienische Eisenbahnsicherheitsbehörde ANSF bekannt.
Für Rail Cargo Austria schlägt die Revision der 2000 Wagen mit Kosten von mehr als zwei Millionen Euro zu Buche. RCA läst die Wagen in der Regel beim slowakischen Waggonbauer ZOS in Trnava warten. „Wir haben den Vorfall zum Anlass genommen, unsere Geschäftsbeziehungen mit ZOS genau zu überprüfen. Eine weitere Verlagerung in das Werk ist bis auf Weiteres nicht vorgesehen", verlautet seitens RCA. Auch wenn RCA den Partner ZOS als Unternehmen mit „guten Referenzen“ darstellt, so gibt es dennoch bahnintern kritische Stimmen, denen zufolge die Wartung der Wagen bei ZOS zu Billigpreisen und nicht ausreichend professionell erfolgte. (mf)