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Prognos/ZEW: Steigende Transportmengen, sinkende Preise

05.03.2015 11:15 Uhr
Prognos/ZEW: Steigende Transportmengen, sinkende Preise
Aufwärtstrend bei den Transportmengen: Im Straßengüterverkehr wird mit einem steigenden Aufkommen in den kommenden sechs Monaten gerechnet
© Foto: Prognos/ZEW

Laut dem Transportmarkt-Barometer ist in den kommenden sechs Monaten eine höhere Tonnage zu erwarten bei allerdings geringeren Frachtraten.

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Mannheim/Basel. Die positiven konjunkturellen Aussichten machen sich auch im Transportgewerbe bemerkbar. Verlader und Dienstleister erwarten in den kommenden sechs Monaten verteilt über alle Verkehrsträger eine steigende Nachfrage. Das geht aus den Zahlen des Transportmarkt-Barometers für das erste Quartal 2015 hervor, das von Prognos und ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) herausgegeben wird. Dabei werden jedes Quartal etwa 250 Vertreter der Transport- und verladenden Wirtschaft nach ihren kurzfristigen Prognosen (sechs Monate) hinsichtlich des Aufkommens und der Frachtraten für verschiedene Segmente gefragt.

„Insbesondere im Straßengüterverkehr zeigen die Signale deutlich nach oben“, schreiben die Experten von Prognos/ZEW. So gehen beispielsweise im nationalen Fernverkehr 50 Prozent der Befragten davon aus, dass die Transportmengen leicht steigen (zwischen 1 und 5 Prozent). Der Anteil derjenigen, die mit einer sinkenden Nachfrage rechnen, ist mit 6,4 Prozent deutlich geringer. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so positiv fallen die Erwartungen für den Lkw-Transport im Nahverkehr und für Westeuropa aus. Deutlich zurückhaltender sind hingegen die Erwartungen für Osteuropa: Hier rechnen nur knapp 30 Prozent mit einem steigenden Aufkommen, während gut 25 Prozent sich auf Einbußen einstellen. Jedoch hat sich damit die Einschätzung für Osteuropa gegenüber den letzten Befragungen leicht verbessert.

Seefracht steht vor einem Boom auf der Nordamerika-Route

Auch bei den anderen Verkehrsträgern haben sich die Mengenerwartungen verbessert, fallen allerdings nicht so positiv aus wie im Straßengüterverkehr. So rechnen für den Schienengüterverkehr und Kombinierten Verkehr etwa ein Drittel der Befragten mit steigenden Mengen, sowohl national wie auch für Westeuropa. Am positivsten ist die Einschätzung für die Seefracht. Dort gehen 63,2 Prozent der Befragten davon aus, dass auf der Nordamerika-Route die Tonnage zunimmt. Auf der aufkommensstarken Asien-Pazifik-Route sind es knapp über 50 Prozent.

Weiter sinkende Frachtraten erwartet

Wenn die Nachfrage steigt, klettern in der Regel auch die Preise. Dieser Automatismus scheint jedoch außer Kraft gesetzt. Denn über alle Verkehrsträger ist im Vergleich zum Vorquartal ein Trend zu sinkenden Frachtraten zu beobachten, egal ob Lkw, Bahn, Binnenschiff, Kep-Dienste, Luft- oder Seefracht.

Im Straßengüterverkehr nähert sich der Stimmungsindex für die Preiserwartung bedrohlich der 50-Punkte-Marke, ab der mit stagnierenden Frachtraten zu rechnen ist. Es ist jetzt bereits das vierte Quartal in Folge, dass die Experten von zukünftig sinkenden Entgelten ausgehen.

Im Schienengüterverkehr ist der Anteil derjenigen, die mit steigenden Preisen rechnen, im ersten Quartal noch stärker gesunken als bei den Lkw-Transporten. Allerdings ist der Stimmungsindex noch deutlicher von der 50-Punkte-Marke entfernt.

In der Seefracht nähern sich die Preiserwartungen dem Langfrist-Tiefstand

Für die Seefracht gehen die Preiserwartungen für den Asien-Pazifik-Verkehr bereits zum dritten Mal hintereinander deutlich nach unten und nähert sich der Index seinem Langfrist-Tiefststand von Mitte 2012. Offenbar ist mit der Indienststellung immer größerer Containerschiffe auch die Hoffnung verbunden, dass die Seefrachtraten sinken. (cd)

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