Berlin. Mit Blick auf die zunehmende Zahl von Sperrungen baufälliger Brücken hat die Straßenverkehrsinitiative Pro Mobilität nachdrücklich an die Bundesregierung appelliert, den Investitionsetat für alle Bundesverkehrswege zu erhöhen. „Es muss sich etwas ändern“, betonte Verbandspräsident Peter Fischer vor den rund 50 Teilnehmern der Tagung „Verkehrsinfrastruktur als Standortfaktor“. Nach einer Expertise des Verbandes ist die Wirtschaft allein durch die Sperrung der Leverkusener Autobahnbrücke für LKW innerhalb von drei Monaten mit bis zu 80 Millionen Euro belastet worden. Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, dass der Investitionshaushalt 2014 bei nur 10,46 Milliarden Euro liege und damit unter dem Vorjahreswert von 10,6 Milliarden Euro und den Durchschnittswerten der Jahre 2010 bis 2013 bleibe.
Absturz im internationalen Ranking
Bruno Seele, Versandleiter des Liebherr-Werks Ehingen, beklagte ständige Baustellen auf der Autobahn A 7, die in Nord-Süd-Richtung durch Deutschland verläuft. Die langwierige Ertüchtigung maroder Brücken werde offenbar zwischen den beteiligten Bundesländern nicht koordiniert. Das gehe zu Lasten der Wirtschaft. Nach seinen Worten wird die Schwerlastbrache bei baulichen Veränderungen zu wenig einbezogen. Verbandsgeschäftsführer Stefan Gerwens plädierte für ein länderübergreifendes Vorgehen, „quasi ein kleiner Bundesverkehrswegeplan“, der mit der Wirtschaft kommuniziert werden müsse. Er wies darauf hin, dass die bröckelnde Verkehrsinfrastruktur inzwischen auch im Ausland registriert werde. Nach der Rangliste des Weltwirtschaftsforums ist das deutsche Straßennetz im internationalen Vergleich in nur sechs Jahren von Platz vier auf Platz 13 abgestürzt. (jök)