München. Die von Bahn-Chef Rüdiger Grube angestrebte Teilprivatisierung der Logistiksparte im DB-Konzern gerät offenbar ins Stocken. Das vermeldet das Handelsblatt in der Ausgabe vom 14. Januar.
DB stöhnt unter der hohen Verschuldung
Grube und sein Finanzchef Richard Lutz hatten im Sommer 2015 auf der Bilanz-Pressekonferenz verkündet, Anteile der Personenverkehrstochter Arriva und der Logistiktochter DB Schenker Logistics verkaufen zu wollen. Anlass ist die in den letzten Jahren gestiegene Verschuldung und die gleichzeitig geplanten Investitionen, die aber ohne zusätzliche Einnahmen nicht zu stemmen sind, soll die Verschuldung nicht noch dramatischer ansteigen. Geplant war der Verkauf von Anteilen ursprünglich bereits für 2016.
Die VerkehrsRundschau hatte bereits exklusiv im Dezember 2015 unter anderem vermeldet, dass sich dieser Prozess verzögert und dafür auch eine Reihe von Gründen genannt. Einer dieser Gründe ist das Veto von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (siehe Meldung "DB Schenker Rail soll wieder DB Cargo heißen"). Denn offenbar gibt es eine Vereinbarung zwischen der DB und dem Bund, nach der dem Bund ein Teil der Erlöse aus einer Privatisierung zusteht.
Teileverkauf soll 4,5 Milliarden Euro erbringen
Das Handelsblatt hat diese Einschätzung jetzt bestätigt. Demnach bremst der Bund Grube bei seinen Privatisierungsplänen erheblich. Ein außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrates für den 8. Februar, auf dem das Konzept für Arriva und Schenker Logistics vorgestellt werden soll, ist laut Bericht abgesagt und auf die turnusmäßige Sitzung am 15. März verlegt worden. Zudem schreibt die Zeitung, dass die Teilprivatisierung von DB Schenker Logistics „erst ab 2018 erwartet wird.“ Genannt wird auch eine Summe für die angestrebte Privatisierung der beiden Töchter: 4,5 Milliarden Euro soll der Verkauf von Anteilen in die Kassen der Bahn spülen. Grube hatte auf der Bilanz-Pressekonferenz im Sommer betont, dass die Mehrheit an den beiden Töchtern weiterhin bei der DB bleiben soll. (cd)