Bonn. Die Deutsche Post will bei den Lohnkosten sparen, um den Briefversand billiger zu machen. Vorstandsmitglied Jürgen Gerdes sagte in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" (Montagsausgabe), das Unternehmen wolle über Arbeitszeiten und Einstiegslöhne bei den Mitarbeitern im Briefversand verhandeln. Dazu hätten bereits Gespräche mit der Gewerkschaft Verdi stattgefunden, die im Januar weitergeführt würden.
Gerdes begründete die Entscheidung mit jährlich sinkenden Versandmengen und dem Lohnkostennachteil, den die Post gegenüber der Konkurrenz habe. Die Post sei oft nur noch über ihre Billig-Tochter First Mail konkurrenzfähig. "Wir brauchen First Mail, damit wir bei Aufträgen von (...) öffentlichen Kunden überhaupt Angebote abgeben können", sagte Gerdes. "Wir sehen jetzt, dass wir auch bei First Mail für 9,80 Euro Stundenlohn gute Mitarbeiter bekommen können."
Die Gewerkschaft Verdi hat für die Pläne der Post kein Verständnis. Die Sprecherin des Bundesvorstands, Cornelia Haß, sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Die Post ist in keinem Bereich ein Sanierungsfall. Es gibt keinen Grund, zu verhandeln." Zudem laufe der derzeit gültige Tarifvertrag erst Ende 2011 aus. (dpa/ak)