Warschau. Der oberste polnische Rechnungshof NIK sieht die Frachthäfen Danzig, Gdynia, Stettin und Swinemünde prinzipiell in die richtige Richtung gehen – mahnt aber für die Standorte zusätzliche Modernisierungen und Investitionen an, um langfristig mit anderen Ostseehäfen wie Lübeck, Rostock, Klaipeda und St. Petersburg konkurrieren zu können. Laut dem NIK-Bericht stieg der Umschlag von Gütern in den untersuchten Häfen in den letzten acht Jahren um fast 50 Prozent. Dies ist laut NIK-Analyse das Ergebnis von Wirtschaftswachstum, gestiegenem Handel und deutlich besseren Autobahnen und Schnellstraßen.
Anbindung noch verbesserungswürdig
Auch habe man die Einnahmen aus Dienstleistungen, Verpachtungen und Hafengebühren in erfreulichem Umfang erhöhen können. Die Umsätze in allen untersuchten polnischen Häfen seien in letzter Zeit deutlich gestiegen. Die Zufahrt per Bahn und per Schiff zu den Häfen lasse aber noch vieles zu wünschen übrig, heißt es in der Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse. Außerdem seien noch bedeutende Anstrengungen notwendig, um die Kapazitäten der Häfen zu verbessern. Trotz zahlreicher Modernisierungsarbeiten im Rahmen der EU-Investitionshilfen der vergangenen Jahre seien viele der Einrichtungen immer noch abgenutzt und veraltet. Besonders der Hafen in Danzig erfülle nicht seine Ziele. Dort seien von den für 2014 vorgesehenen 66,6 Millionen Zloty (gut 16 Millionen Euro) an Investitionen bis zur Jahreshälfte nur gerade einmal 10 Prozent verwirklicht worden, mahnten die Kontrolleure. Kritischen Berichten der NIK wird in Polen in der Regel viel Beachtung geschenkt. (mk)