Danzig. Der Straßengüterverkehr zwischen Polen und dem zu Russland gehörenden Kaliningrader (Königsberger) Gebiet an der Nordostgrenze Polens ist seit dem 1. Februar vorerst komplett zum Erliegen gekommen. Ende Januar verloren alle Genehmigungen für polnische Transportunternehmen, die Lkw-Transporte auf dem Boden der Russischen Föderation durchführen, ihre Gültigkeit. Im neuen Monat wurde daher kein einziges Fahrzeug mehr gesichtet, das einen der beiden polnisch-russischen Grenzübergänge nutzen wollte. Polnische Lkw-Fahrer, die sich noch in Russland befinden, können dank einer Sonderregelung noch bis zum 15. Februar zurückkehren.
Damit verschärft sich die Krise der einheimischen Transportbranche, deren Russland-Geschäft in letzter Zeit sowieso schon durch den Ukraine-Konflikt und die Sanktionen gegen Moskau gelitten hatte. Und auch eine schnelle Lösung scheint nicht in Sicht: Zu geplanten Verhandlungen in Danzig zwischen Polen und Russland über die Zukunft des gemeinsamen Straßentransports ist die russische Seite zunächst nicht erschienen. Später kam es zwar zu Gesprächen, die allerdings ohne Einigung endeten. Größter Streitpunkt sind polnische Transporte in Drittländer, die das russische Gebiet nur als Transit nutzen. Hier wünscht Polen eine deutlich höhere Zahl an Genehmigungen von der russischen Seite. Diese Schwierigkeiten sind auch deswegen störend, weil polnische Unternehmen in letzter Zeit immer mehr im Kaliningrader Gebiet investieren. (mk)