Warschau. Polnische Lkw-Fahrer, die bei einer Spedition in Deutschland angestellt sind und zu ihrer Wochenruhezeit ins Heimatland zurückkehren, müssen die obligatorische zweiwöchige Quarantäne in Polen durchlaufen. Dies verschärft die Situation der deutschen Logistiker.
Wie das polnische Verkehrsministerium schrieb, müssen alle Privatpersonen, die aus dem Ausland kommend die polnische Grenze überqueren, im Zusammenhang mit der Gefahr durch den Coronavirus eine zweiwöchige Quarantäne durchlaufen.
Ausnahme für Lkw-Fahrer im Dienst
Diese findet in der Regel zu Hause, in seltenen Fällen im Krankenhaus statt. Lkw-Fahrer sind ausdrücklich von dieser Regelung ausgenommen, um den Fluss des internationalen Warenverkehrs nicht zu gefährden. Allerdings gilt diese Ausnahme nur für Fahrer, die tatsächlich in ihrem Lkw sitzen und entweder gerade eine Güterlieferung durchführen oder nach Polen einfahren, um eine Ladung abzuholen - also für Fahrer, die dienstlich unterwegs sind.
Nachdem es einige Verwirrung und Unsicherheit bei Logistikern in dieser Frage gab, stellte das polnische Verkehrsministerium klar, dass die Ausnahme nicht greift, wenn professionelle polnische Fahrer in ihrem privaten Auto die Grenze überqueren - etwa, um ihre Wochenruhezeit in Polen zu verbringen. In diesem Fall wird ihnen die Quarantäne genauso auferlegt wie jedem anderen auch.
Dies bedeutet wiederum, dass deutschen Spediteuren noch größere Personalprobleme bevorstehen, als sie aktuell schon zu beklagen haben, denn viele deutsche Transportunternehmen haben zahlreiche Fahrer aus Polen im Team, bei einigen ist es sogar die Mehrheit. Eine Lösung dieses Dilemmas ist einstweilen nicht in Sicht, denn es wird nicht erwartete, dass die Quarantäne-Regelung in den kommenden Wochen gelockert wird. (mk/sn)
Thomas Töpfer
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