Warschau. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die polnische Logistikbranche unter den internationalen Turbulenzen rund um das Coronavirus leiden wird. Polen hat an den Grenzen zu Deutschland und Tschechien Kontrollen eingeführt, bei denen zunächst nur Busse mit mehr als acht Passagieren überprüft werden. Diese Kontrollen könnten aber schnell auch auf Lkw-Fahrer und andere Reisende ausgedehnt werden. Während die Häfen bereits jetzt für den März mit einem Rückgang des Warenumschlags um bis zu 30 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat rechnen (vor allem wegen ausbleibender Lieferungen aus China), ist die Lage für den Straßentransport noch weniger abzusehen. Einzelne Spediteure berichten von Rückgängen.
Coronavirus führt vereinzelt zu mehr Aufträgen
Allerdings gebe es im Zusammenhang mit dem Virus auch Kunden, deren Verkauf gewachsen sei, was der Logistikbranche wiederum helfe, hieß es aus dem Unternehmen. Schaden nehmen könnten besonders kleine und mittlere Spediteure, die zu einem guten Teil schon jetzt mit einer wachsenden Schuldenbelastung und chronischem Fahrermangel zu kämpfen haben. Hier könnte es bald zu einer neuen Pleitewelle kommen. Das betrifft auch die tschechische Transportbranche.
Stark betroffener Schienengüterverkehr hat sich erholt
Im Schienengüterverkehr kam es im Februar zu Rückgängen bis zu 70 Prozent für Transporte aus China nach Europa, von denen viele nach Polen und einige nach Tschechien gehen. Im März verkehren diese Züge aber schon wieder mit gewohnter Häufigkeit. (mk)