Danzig. Nach monatelangem Tauziehen haben Polen und Russland jetzt ihren Lkw-Streit beigelegt. Bei Verhandlungen in Danzig einigten sich die zuständigen Minister beider Staaten auf konkrete Zahlen für Einreisegenehmigungen bei Straßentransporten. Der unterschriebene Vertrag sieht vor, dass Polen bis Ende des laufenden Jahres insgesamt 170.000 Genehmigungen ausgestellt bekommt - 30.000 davon für Lieferungen aus Drittländern oder in Drittländer.
Dies war der Kernpunkt des Streits gewesen, denn Russland waren besonders Transporte polnischer Spediteure aus Ländern wie Deutschland über Polen nach Russland ein Dorn im Auge gewesen. Hier sah Moskau einen Nachteil für das einheimische Gewerbe, während sich polnische Branchenvertreter vor allem über Wettbewerbsverzerrungen durch von russischen Lkw illegal eingeführten Dieseltreibstoff beschwerten. Zusammen mit den 10.000 vor einigen Wochen bereits vereinbarten Drittländer-Lizenzen bis zum 15. April steigt die Zahl auf 40.000, was allerdings immer noch 5000 weniger sind als im Gesamtjahr 2015.
Die russische Seite erhält ebenfalls 170.000 Einreisegenehmigungen. Darin enthalten sind 10.000 Lizenzen für Drittländer, zusätzlich zu den bereits 500 bis Mitte April zugesagten Papieren. Viele Spediteure in Polen erhoffen sich durch die Planungssicherheit bis Jahresende nun einen Aufschwung des zuletzt arg gebeutelten Osteuropa-Geschäfts. (mk)