Sochi. Polen hat für seine Transportunternehmen bei Verhandlungen mit Russland in der Schwarzmeer-Stadt Sochi einen wichtigen Erfolg davon getragen. Wie das einheimische Infrastrukturministerum offiziell bekannt gab, hat Russland die Gesamtzahl der Fahrgenehmigungen für polnische Transporteure für das laufende Jahr von bisher 150.000 auf 220.000 erhöht. Dabei vergrößerte sich das Volumen für die Ein- und Ausfahrten sowie den Transit um 50.000 auf 176.000. Die Zahl für Fahrten in und aus Drittstaaten kletterte um 20.000 auf 44.000. In den Jahren 2013 bis 2015 soll diese noch einmal auf 45.000 steigen. Die Genehmigung für Ein- und Ausfahrten nach Russland sowie der Transit werden den Vereinbarungen zufolge dem Bedarf angepasst herausgegeben.
„Wir hatten innerhalb der Transportbeziehungen zwischen Polen und Russland noch nie einen so großen Zugang zu Russland“, freute sich der Staatssekretär im Infrastrukturministerium, Tadeusz Jarmuziewicz. „Wenn es um die Transportbeziehungen zwischen Polen und Russland geht, ist der Markt im Prinzip vollständig liberalisiert“, bewerte der Politiker die Ergebnisse der Verhandlungen. Die Zahl der Genehmigungen für Fahrten in und aus Drittstaaten hat sich seinen Aussagen zufolge fast verdoppelt. Die einheimische Straßengüterverkehrsvereinigung ZMPD hält das Abkommen nur für einen Schritt in Richtung der notwendigen Liberalisierung.
Das Geschäft mit Russland ist für die polnischen Transporteure besonders wichtig, da der russische Markt ein riesiges Absatzpotenzial bietet. Viele Kleinunternehmen sind von dem Transport nach Russland existenziell abhängig. Jedes Jahr verhandeln beide Länder hart um die Zugangsbedingungen für die polnischen Transporteure. Dabei hat Polen Russland in den vergangenen Jahren immer Zugeständnisse abgerungen. Auch für die EU sind diese Verhandlungen bedeutsam, weil polnische Transporteure oft die Waren für westliche Unternehmen in die lukrativen Ostmärkte befördern. (bec)