Warschau. Polen hat die Organisation der Fußball-EM 2012 im Großen und Ganzen gemeistert. Zu diesem Ergebnis kommen sämtliche polnische Medien. Insbesondere ist das befürchtete Verkehrschaos ausgeblieben. Der Grund: Es sind doch wesentlich weniger ausländische Fans ins Land gekommen, als viele Experten erwartet haben. Nach ersten Schätzungen der konservativen Tageszeitung Rzeczpospolita waren es etwa eine halbe Million Fußballanhänger, die aus der ganzen Welt angereist waren, um die Spiele zu sehen. Die Regierung hatte sich hingegen die doppelte Zahl an Gästen erhofft.
Da das Land nur über ein lückenhaftes Autobahn- und Straßennetz verfügt, hatten viele ausländischen Medien und Beobachter geglaubt, dass Polen kaum in der Lage wird sein, die EM problemlos über die Bühne zu bringen. Die Regierung hatte viele wichtige Bauprojekte, die im Zusammenhang mit dem Großereignis errichtet werden sollte, nicht rechtzeitig beendet. Polen setzt zudem darauf, dass durch die EM das Land weltweit sein Image verbessert und somit als Wirtschafts- und Logistikstandort auch für internationale Unternehmen immer interessanter wird. Auch manche Investoren waren davon ausgegangen, dass Polen durch eine erfolgreiche Ausrichtung der Meisterschaften an Renommee gewinnen kann. (bec)