Warschau. Die überwältigende Mehrheit der polnischen Straßentransport-Branche stellt sich gegen ein Projekt des Verkehrsministeriums, in dem das System der Bezahlung von Lkw-Fahrern revolutioniert werden soll. Vorgesehen ist, Spesenpauschalen für alle Auslands-Übernachtungen im Lkw abzuschaffen. Die Abrechnung für Fahrer soll vielmehr genauso erfolgen wie für Angestellte anderer Berufsgruppen, wenn sie ins Ausland entsandt werden.
Die polnische Regierung argumentiert, dass diese Änderungen notwendig seien, um dem EU-Recht zu entsprechen. Derzeit erhalten Lkw-Fahrer, die internationale Routen bedienen, bis zu zwei Drittel ihres Lohns in Form von Pauschalen und Spesen, die nicht versteuert werden müssen. Außerdem zahlen die Spediteure auch keine Sozialabgaben für diesen Teil der Bezahlung.
Zwar sind im Gesetzentwurf Abschreibungsmöglichkeiten und Obergrenzen vorgesehen. Trotzdem sprachen sich in einer Umfrage der polnischen Vereinigung der Internationalen Verkehrstransporteure ZMPD insgesamt 82 Prozent aller Speditionsunternehmen gegen die Neuregelung aus. Sie befürchten massive Kostensteigerungen für international tätige polnische Unternehmen. (mk/ag)