Warschau. Die polnische LKW-Branche sieht kaum einen Anlass für Optimismus im kommenden Jahr. Das geht aus einer kurzen Befragung unter den Unternehmern hervor, die das einheimische Fachportal für die Industrie „Nowy Przemysl“ veröffentlicht hat. „Viele Transporteure dürften das erste halbe Jahr kaum finanziell überstehen“, mutmaßt Jerzy Gęgotek, der Sprecher der niederschlesischen Straßengüterverkehrs-Vereinigung SPD. „Die anhaltende Krise in der Baubranche wird sich negativ auswirken“, sagt der Funktionär. Seinen Aussagen zufolge ist es bereits jetzt schon zu sehen, wie die Unternehmen schrittweise vom Markt verschwinden. „Auch wenn wir noch keine spektakulären Insolvenzen beobachten konnten“, so Gęgotek. „Die kommenden Monate werden für viele Firmen ein sehr schwieriger Zeitraum, in dem sie sich beweisen müssen“, sagt der Vorstandsvorsitzende von Pekaes, Maciej Bachman, einem der größten Logistikdienstleister in Polen. Seinen Aussagen zufolge gibt es derzeit zuviele Anbieter am Markt, wodurch das Preisniveau gering ist. „Langfristig wird es für solche Firmen nur schwer sein, überhaupt zu bestehen“, erklärt der Manager.
Die Krise in der Eurozone verstärke zusätzlich das Geschäft. „Außerdem verlangsamt sich die wirtschaftliche Entwickung Polens“, fügt Bachmann hinzu. „Derzeit gebe ich keinen Groschen für den Kauf neuer Fahrzeuge aus, das lohnt sich einfach nicht“, meint auch Zygmunt Sieńko, der Vorstandsvorsitzende des Breslauer Logistikzentrums WCL Trans-Port. Viele Faktoren weisen auch seinen Aussagen zufolge daraufhin, dass das „2013 ein wirklich schwieriges Jahr wird“. (bec)