Kattowitz. Der fristlose Rücktritt des PKP Cargo-Vorstandsvorsitzenden Adam Purwin Mitte Dezember hat den Infrastrukturminister Andrzej Adamczyk nach seinen eigenen Angaben „überrascht“. Ebenso unerwartet sei der Abgang des Chefs von PKP PLK gekommen, der für das gesamte Schienennetz zuständigen Gesellschaft unter dem Dach der polnischen Staatsbahnen. Zusätzlich traten auch noch sechs Aufsichtsratsmitglieder von PKP Cargo geschlossen zurück. Sie gaben „wichtige, insbesondere persönliche Gründe“ für ihren Schritt an. Die exakt gleiche Formulierung hatte wenige Tage zuvor Purwin gewählt, ohne präziser zu werden. Es werden politische Beweggründe angenommen, wegen Differenzen zur neuen, nationalkonservativen Regierung.
Purwins Nachfolge bis März nächsten Jahres übernahm nach einem Beschluss des Aufsichtsrats der Jurist Maciej Libiszewski, der von 2005 bis 2008 schon Vorstandsmitglied bei PKP Cargo und seitdem in anderen Funktionen in der Transportbranche tätig war. An der Universität studierte er unter anderem deutsch-polnische Finanzen.
Unterdessen wurde bekannt, dass Vorstand und Arbeitnehmervertreter sich darauf verständigt haben, den noch für Dezember geplanten Generalstreik bei PKP Cargo auszusetzen. (mk)