Nürnberg. Durch die Begleitung von Schwertransporten haben sich bei der Polizei in Bayern im vergangenen Jahr 63 000 Einsatzstunden summiert – rund 50 Prozent mehr als noch im Jahr 2010. Durch neue Begleitfahrzeuge von privaten Transportunternehmen erhofft sich Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine Entlastung.
„Es gibt viel wichtigere Aufgaben für unsere Polizistinnen und Polizisten“, betonte Herrmann am Freitag in Nürnberg. „Nicht nur die hohe Anschlagsgefahr durch islamistische Terroristen hält uns in Atem.“ Auch die Bekämpfung etwa der Einbruchskriminalität und von Diebesbanden erfordere eine hohe Polizeipräsenz.
Neuer Fahrzeugtyp sorgt für mehr Sicherheit
Durch die neuen Fahrzeuge des Typs BF 4 sei oftmals nur noch ein begleitendes Polizeifahrzeug notwendig. Die gelb lackierten Begleittransporter haben einen besonderen Dachaufbau, der in alle Richtungen Verkehrszeichen darstellen kann. Verkehrsteilnehmer sollen dadurch besser und schneller erkennen können, wie sie sich bei der Begegnung mit einem Schwertransport verhalten müssen. Dies erhöhe auch die Verkehrssicherheit, so Herrmann.
Die neuen privaten Fahrzeuge sollen zunächst nur auf ausgewählten Strecken im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken erprobt werden. „Wenn es sich bewährt, werden wir das Projekt in ganz Bayern umsetzen“, sagte Herrmann. Zudem plant er, ab Februar testweise auf der Autobahn 9 zwischen der Landesgrenze zu Thüringen und München die Auflagen für die Begleitung zu lockern. Bisher muss ein Transport ab einer Breite von 5,50 Metern von der Polizei begleitet werden. Künftig liegt die Schwelle probeweise bei sechs Metern.
Künftig mehr private Begleitung
Bund und Länder arbeiten an einem Modell, bei dem die Begleitung vollständig an private Unternehmen ausgelagert wird. Eine Begleitung durch die Polizei wäre dann nicht mehr notwendig. Der Bundestag hatte im Sommer bereits ein entsprechendes Gesetz beschlossen, das die Begleitung von Großraum- und Schwerlasttransporten durch private Sicherheitsunternehmen ermöglichen soll. (dpa/jt)