Hannover. Das bundesweit erste Pilotprojekt mit Hilfspolizisten zum Begleiten von Schwertransporten in Niedersachsen ist erfolgreich angelaufen. Die Polizeiwachen berichteten von einer guten Zusammenarbeit mit den Privatfirmen, die die Hilfspolizisten einsetzen, sowie einer spürbaren Entlastung der Polizei, teilte das Innenministerium in Hannover am Montag mit. 67 Hilfspolizisten wurden inzwischen von der Polizeiakademie ausgebildet und begleiten landesweit Großraum- und Schwertransporte.
Das im März gestartete und auf zwei Jahre ausgelegte Projekt ist zunächst nur für den Übergang gedacht, bis der Bund eine deutschlandweite Regelung zur Begleitung der Transporte durch Privatfirmen gefunden hat.
Die Länderminister fordern die Veränderung seit vielen Jahren, die Umstellung scheiterte aber immer daran, dass der Bund die Straßenverkehrsordnung nicht ändern wollte. Während des Pilotprojekts werden die Hilfspolizisten nur auf bestimmten Strecken eingesetzt. Die Polizei führt weiterhin Kontrollen durch und begleitet auch Transporte, aber in einem geringeren Umfang.
Enorme Entlastung der Polizei
Bereits in den ersten neun Monaten des Projekts kam es zu einer enormen Entlastung der Polizei, vor allem im Bereich der Polizeidirektion Osnabrück, wo viele Schwertransporte unterwegs sind. Im Bereich Aurich/Wittmund nahmen die privaten Hilfspolizisten den Beamten 84,8 Prozent der Arbeit ab, in Leer/Emden 80,6 Prozent und in Osnabrück 43,9 Prozent.
„Durch den Einsatz der Privatfirmen werden wir deutlich in unserer täglichen Arbeit entlastet und können wieder dort eingesetzt werden, wo die Bürgerinnen und Bürger unsere Hilfe fordern oder dringend benötigen”, sagte Osnabrücks Polizeipräsident Bernhard Witthaut. Auch die Schwertransportfirmen könnten Transporte schneller und flexibler auf die Straße schicken, da sie nicht auf die Verfügbarkeit der Polizei angewiesen sind. (dpa)