Paris.Der neue Pariser Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian hat die seit April laufenden exklusiven Verhandlungen mit der Marseiller Containerreederei CMA CGM über die Schaffung einer halb öffentlichen, halb privaten Partnerschaft (PPP) zum Einsatz von Schiffen der Reederei für den maritimen Transport von Militärmaterial und Soldaten abgebrochen. Ein entsprechendes Abkommen sollte eine Laufzeit von 25 Jahren haben.
Laut Medienberichten wies der Minister darauf hin, dass sich die finanzielle Situation seit 2008 grundlegend geändert habe. Damals war die Ausschreibung für das Projekt erfolgt. Die Charterpreise seien seither abgesackt und die Kosten zur Finanzierung des Vorhabens parallel dazu nach oben gegangen. Gegenüber dem von CMA CGM im Februar abgegebenen Angebot liegen die aktuellen Tarife für traditionelle Charter-Seetransporte deutlich niedriger, und zwar um mehr als 100 Millionen Dollar, hätten Experten errechnet. Paris habe daher beschlossen, die entsprechenden Auftragsvergaben von Fall zu Fall zu regeln.
Ob CMA CGM gegen diese Entscheidung vor Gericht klagen will, wird sich zeigen. Entsprechende Negativerfahrungen aus dem Bereich Satellitentechnik könnten die Reederei möglicherweise davon abhalten. (jb)