Panama. Die Panamakanal-Verwaltung die momentan ein drittes Schleusenpaar für die atlantische und pazifische Meeresseite baut, denkt bereits über den Bau eines vierten Schleusenpaars für Containerschiffe mit einer Kapazität von 20.000 TEU nach. „Nachdem wir die Geologie betrachtet und auch unsere bisherige Erfahrung mit einbezogen haben, gehen wir von 16 bis 17 Milliarden US-Dollar (15 bis 16 Milliarden Euro) Baukosten aus“, sagte der Leiter der Kanalverwaltung Jorge Quijano.
Das dritte Schleusenpaar wird voraussichtlich am 1. April 2016 in Betrieb gehen, um Postpanamax-Containerschiffe handeln zu können, berichtet die kanadische Ship and Bunker. Die Verstopfung der US-Westküste hat die Transite durch den Panamakanal in den letzten Monaten um drei bis vier Prozent gesteigert. Doch laut Quijano wurde die Steigerung durch die Kanalgröße limitiert. „Die Situation hatte positive Auswirkungen auf den Panamakanal, doch der Gewinner ist der Suezkanal, da dieser Postpanamax-Containerschiffe handeln kann.“
15 Jahre Bauzeit
Der Bau der vierten Schleusenpaare könnte innerhalb von 15 Jahren abgeschlossen werden, sagte er. Die Finanzierungmöglichkeiten schließen die Einnahmen aus dem Kanalbetrieb, die Vergabe von Anleihen und die Beteiligung des staatlichen chinesischen Unternehmens China Harbour Engineering Company Ltd mit ein.
Währenddessen scheint das Konsortium Grupo Unidos Por el Canal (GUPC), das das dritte Schleusenpaar baut, nicht am Bau des vierten Schleusenpaares interessiert zu sein. Die Streitigkeiten mit dem Konsortium haben gemäß Quijano schon zu Verlusten von 400 Millionen US-Dollar (370 Millionen Euro) durch Bauverzögerungen geführt. (rup)