Leipzig. Kaltluft aus Osteuropa kann zur Überschreitung von Feinstaub-Grenzwerten in Deutschland beitragen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Leipziger Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (IfT). Über mehrere Jahre haben sie Feinstaub-Messwerte an der nordsächsischen Forschungsstation Melpitz mit der Herkunft der Luftmassen verglichen. Dabei kam heraus: Bei Ostwind im Winter war die Konzentration von Feinstaubpartikeln bis zu einem Durchmesser von zehn Mikrometern etwa doppelt so hoch wie bei Westwind. An einzelnen Tagen, elf bis zwölf pro Jahr, führe das zur Überschreitung der Grenzwerte, teilte das IfT am Donnerstag mit.
Um die Feinstaubbelastung zu verringern, müssten einerseits Maßnahmen in Deutschland - wie etwa die Umweltzonen in den Städten - ergriffen werden, sagte IfT-Forscher Gerald Spindler. "Aber bei Ostwind sehen wir eben, dass vieles kommt." Die Luftmassen kämen aus Russland, Weißrussland und der Ukraine und passierten die Kohle- und Industriegebiete in der Slowakei, in Tschechien und Polen. Deswegen müsse andererseits auch dort in Schutzmaßnahmen investiert werden, sagte Spindler. (dpa)