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Online-Lebensmittelhandel: "Der Durchbruch ist jetzt!"

26.06.2015 11:52 Uhr
Online-Lebensmittelhandel: "Der Durchbruch ist jetzt!"
Thomas Ogilvie, DHL: „Lebensmittel lassen sich im Internet genauso oder besser einkaufen als stationär“
© Foto: Deutsche Post DHL

Der Konzern Deutsche Post DHL rüstet sich für den Trend Online-Lebensmittel-Versand. Wir haben mit Thomas Ogilvie, Senior Vice President, Product Management Consumers bei DHL Paket gesprochen.

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VR: Der Durchbruch für E-Food wurde schon oft vorhergesagt. Warum verzögert er sich?
Thomas Ogilvie: Der Durchbruch findet genau jetzt statt, keine Kategorie wächst stärker im E-Commerce. Das liegt daran, dass viele Menschen durch Ausprobieren lernen, dass sich Lebensmittel im Internet genauso oder besser einkaufen lassen als stationär. Zudem wird das Angebot im Internet immer besser. Wir bieten mit Allyouneed Fresh jetzt schon die Lieferung von Lebensmitteln in ganz Deutschland per DHL Paket an sowie einen speziellen Kurierservice.

Werden Sie Ihr System auch für andere Lebensmittelanbieter öffnen?
Das haben wir schon! Zum Beispiel für die Bünting-Gruppe, Edeka, Rewe oder Gourmondo. Un-ser Ziel ist es, das logistische Rückgrat für die Lieferung von Lebensmitteln zu werden – sowohl für den stationären Handel als auch für Pure Players.

Viele Verbraucher fürchten sich vor Verpackungsbergen ...
Stimmt, das war bislang ein Haupthindernis. Aber das haben wir mit unseren neuen Multiboxen gelöst. Das sind Kunststoffbehälter mit drei Kammern, die zum Teil passiv gekühlt sind; so lässt sich alles bis auf Tiefkühlprodukte transportieren. Der Kurier öffnet die Box an der Tür und übergibt dem Kunden seine Bestellungen in normalen Tüten – so wie er sie auch aus dem Supermarkt mitgenommen hätte.

Wenn der Kunde dann angetroffen wird …
Unsere Auslieferfenster in den Städten liegen zwischen 18 und 22 Uhr. Das Problem „Kunde nicht angetroffen“ existiert praktisch nicht; wir haben eine nahezu perfekte Auslieferquote.

Shopwings lässt Bestellungen von Privatleuten ausliefern und kommt ohne milliarden-schwere Infrastruktur aus. Haben Sie Angst vor diesem Crowdsourcing-Wettbewerb?
Wir nehmen alle potenziellen Wettbewerber ernst und haben ebenfalls schon Crowdsourcing-Lösungen pilotiert. Die Frage ist aber, wie skalierbar und preislich wettbewerbsfähig das private Botendienstkonzept ist. Mit unserem Kurieransatz verbinden wir die Flexibilität auf der letzten Meile, die Crowdsourcing-Lösungen auszeichnet, mit den Skaleneffekten unserer logistischen Infrastruktur. Erst durch dieses Zusammenspiel wird ein solcher Service massenmarktfähig.

Das Interview führte Constantin Gillies für die VerkehrsRundschau

Einen ausführlichen Beitrag zum Thema E-Commerce und Lebensmittel ist in Ausgabe 26/2015 der VerkehrsRundschau als zweiter Teil unserer E-Commerce-Serie erschienen. Er enthält auch eine Übesicht mit ausgewählten E-Food-Anbietern und deren Preismodelle. Online- und Premium-Abonnenten können den Beitrag auch online als E-Paper lesen.

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