Bad Hersfeld. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten bei Amazon erneut zum Streik aufgerufen. An den Standorten Rheinberg und Werne (NRW), Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), und Graben (Bayern) haben die Beschäftigten bereits am gestrigen Montag mit Beginn der Frühschicht die Arbeit niedergelegt. Die Streiks dauern vorläufig bis Mittwoch bis zum Ende der Spätschicht an.
„Die Amazon-Beschäftigten kämpfen für einen Tarifvertrag. Sie verlangen verlässliche und gute Arbeitsbedingungen“, sagte Stefanie Nutzenberger, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand. So habe Amazon in Leipzig vor einiger Zeit willkürlich entschieden, statt 29 nur noch 28 Tage Urlaub zu gewähren. „Mit einer verbindlichen Regelung in einem Tarifvertrag wären solche eigenmächtigen Entscheidungen von Amazon nicht möglich“, führt sie an.
Die Gewerkschaft versucht seit April 2013, das Unternehmen mit Streiks zu Tarifverhandlungen zu den Bedingungen des Einzelhandels zu bewegen. Amazon sieht sich jedoch als Logistikunternehmen und lehnt das ab. Die Streiks bei Amazon sind eingebettet in die aktuellen, regional geführten Entgelt-Tarifverhandlungen für den Handel. Diese laufen seit April 2015. (sno)