Wien. Österreichs Arbeiterkammer (AK) kritisiert, dass die Transportunternehmen viel zu wenig in die Aus- und Weiterbildung der LKW-Fahrer investieren. Auch in Österreich dürfen wie in Deutschland seit einigen Wochen gewerbliche Gütertransporte nur noch mit einer zusätzlich absolvierten Ausbildung durchgeführt werden. Laut Schätzungen der AK haben noch 20.000 Lenker nicht den erforderlichen „Code 95“ im Führerschein, erklärt AK- Verkehrsexperte Richard Ruziczka. Sie fahren entweder in einer rechtlichen Grauzone oder müssen von einem Tag auf den anderen den LKW stehen lassen, wenn sie von der Polizei erwischt werden.
Das Versäumnis liege bei den Transportunternehmen, weil viele von diesen bislang nichts zur Weiterbildung ihrer Fahrer beigetragen hätten - weder durch eine zeitliche Freistellung, noch durch eine Übernahme der Weiterbildungskosten. Die AK fordert die Polizei auf, die Lenker bis Jahresende bei Fehlen des Code 95 im Führerschein nur zu ermahnen und keine Geldbußen zu verhängen. Bis zu 726 Euro kann es Fahrer kosten, wenn sie ohne den erforderlichen Weiterbildungsnachweis erwischt werden. „Wir fordern die Polizei ausdrücklich auf, die Transportunternehmen zur Kasse zu bitten, wenn sie Lenker einsetzen, die nicht die erforderliche Weiterbildung haben“, ergänzt Ruziczka. Das österreichische Kraftfahrgesetz sieht nämlich vor, dass auch die Zulassungsbesitzer, in diesem Fall die Transportunternehmen, zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn die Fahrer nicht die erforderliche Qualifikation haben. (mf)