Wien. Die österreichische Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) hat die Regierung in Budapest aufgefordert, die im März von der ungarischen Regierung verfügten Einschränkungen im Güterverkehr auf dem ungarischen Donauabschnitt zurückzunehmen. Ungarn will nur noch Schubverbände mit maximal vier Bargen (bisher sechs) auf der Donau fahren lassen und die Fahrwassertiefe auf 2,5 Meter limitieren. Für den Güterverkehr bedeutet das einen Kapazitätsverlust von bis zu 50 Prozent und eine Verdoppelung der Kosten. Bures: „Für Österreichs Unternehmen, die jährlich sieben Millionen Tonnen Güter auf der Donau importieren und exportieren, bedeutet das massive wirtschaftliche Nachteile.“ Vor allem betroffen sind Transporte mit Stahl oder schwerem Schüttgut wie Erze, Kohle, Düngemittel und Getreide, die Österreichs Wirtschaft über die Donau aus Osteuropa bezieht. Ungarn hatte die anderen Donauanrainerstaaten darüber weder im Vorfeld informiert, noch nachträglich eine Begründung geliefert, heißt es im Kabinett von Bures. Die Ministerin forciert die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Donau, das ungarische Verhalten wertet sie als empfindlichen Rückschlag für die Verlagerungsbemühungen. (mf)
Österreichische Verkehrsministerin appelliert an Ungarn
Ungarn beschränkt Donau-Güterverkehr und trifft damit empfindlich die österreichische Binnenschifffahrt