Wien. Der Verkauf der deutschen Logistiktochter Trans-o-flex drückt das Ergebnis der Österreichischen Post. Wie aus der Jahresbilanz hervorgeht, konnte das Unternehmen den Umsatz zwar von 2,36 Milliarden Euro in 2014 um 1,6 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro 2015 steigern. Das ausgewiesene Ergebnis (EBIT) betrug jedoch nur 89 Millionen Euro und ist somit nur noch halb so hoch wie im Geschäftsjahr 2014, als noch 196,9 Millionen Euro Gewinn unter dem Strich stand.
Die Division Paket & Logistik erzielte insgesamt ein Umsatzwachstum von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf dem österreichischen Paketmarkt gelang es der Post acht Prozent mehr Sendungen zu bearbeiten und damit 80 Millionen Pakete auszuliefern. In Deutschland hingegen blieb die Geschäftsentwicklung von Trans-o-flex hinter den Erwartungen zurück, weshalb die Post die Tochter verkauft hat. Das führte zu einem Einmaleffekt im Konzernabschluss der sich mit Abschreibungen in Höhe von 125,8 Millionen Euro niederschlägt.
Der neue Branchenradar der österreichischen Kreutzer Fischer & Partner Consulting bescheinigte der Österreichischen Post für 2015 noch vor kurzem die Steigerung des Marktanteils im Paketbereich. Die in ganz Österreich transportierten Pakete nahmen Vorjahr auch um 3,7 Prozent auf insgesamt 157 Millionen Sendungen zu. Davon entfielen auf die Post 80 Millionen Sendungen, was bedeute, dass die Post stärker gewachsen sei als der Gesamtmarkt. „Trotz schwieriger Marktsituation und einem neuen Mitbewerber (Deutsche Post DHL, Anmerk. der Red.) konnten wir unseren Marktanteil weiter steigern, was bestätigt, dass wir mit unserer Kundenorientierung punkten“, ist sich Peter Umundum, Vorstand für den Bereich Paket & Logistik der Österreichischen Post sicher. Im B2C-Geschäft hat die Post aktuell einen Marktanteil von 76 Prozent und ist damit Marktführer in Österreich. Das B2B-Geschäft stieg im Vorjahr um 12 Prozent und der Marktanteil liegt in diesem Bereich bei 31 Prozent.
Das Briefgeschäft stagnierte dem aktuellen Branchentrend entsprechend. Die Division Brief, Werbepost und Filialen gelang dennoch ein kleines Umsatzplus von 0,9 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Hier macht sich die Tarifanpassung vom März 2015 bemerkbar. (mf/ks)