Wien. Die Österreichische Post hat sich mit 40 Prozent am neu gegründeten deutschen Pharmagroßhändler AEP beteiligt, der ab dem 4. Quartal dieses Jahres mit einem Pharma-Vollsortiment deutsche Apotheken beliefern wird. Und das mit schlanken Strukturen und nur von einem zentralen Logistik-Lager aus in Alzenau in Unterfranken. Dieses Geschäftsmodell sei für die Österreichische Post sehr interessant, daher habe man sich entschlossen, bei AEP als Lead-Investor einzusteigen, betont Postchef Georg Pölzl.
Hinter AEP stehen dem „Handelsblatt“ zufolge die früheren Celesio-Manager Markus Eckermann und Jens Graefe. Sie wollen sich mit besonders schlanken Strukturen im von Rabatten und schwindenden Margen gebeutelten Pharmagroßhandel aufstellen und die Apotheken zum Beispiel nur von einem einzigen Zentrallager aus bedienen. Laut „Apotheken-Zeitung“ will AEP auch nur einmal am Tag und nicht - wie sonst üblich - zwei bis drei Mal täglich ausliefern. Celesio gehört zu den führenden Pharmahändlern in Deutschland.
Tochter Transoflex übernimmt Auslieferung an Apotheken
Die Logistik der AEP-Pharmaprodukte zu den Apotheken besorgt Transoflex, die deutsche Tochter der Österreichischen Post. AEP ist somit ein neuer Kunde von Transoflex und zwischen beiden gibt es keiner Verflechtungen. Die Apotheken ordern bei AEP die Ware und 2500 Fahrer von Transoflex schwärmen ein Mal pro Tag aus und bringen die Produkte zu den Apotheken, so Postsprecher Michael Homola gegenüber der VerkehrsRundschau. Die Kostenvorteile, die sich aus der optimierten Logistik ergeben, gibt AEP eigenen Angaben zufolge an seine Kunden weiter. Transoflex fuhr im Vorjahr mit 1320 Mitarbeitern einen Umsatz von 527 Millionen Euro ein und ist in Deutschland stark in der Pharma-Logistik präsent. (mf/ak)