Wien. Während Österreich im Personenverkehr auch 2019 das Bahnland Nummer eins in der Europäischen Union blieb, rutschte es im Schienengüterverkehr erneut ab. Das geht aus der Jahresbilanz 2019 der Eisenbahn-Regulierungsbehörde Schienen-Control (SCG) hervor. Ein zweites Jahr in Folge war ein leichter Rückgang des Volumens zu verzeichnen.
Gertraud Redl von der SCG sagte vor dem Verkehrsausschuss des Nationalrats, dass die Schiene in Österreich beim Modal Split im Güterverkehr im EU-Vergleich nach wie vor eine sehr gute Stellung habe. Österreich fördere auch den Einzelwagenverkehr, den es nicht in allen Ländern gebe. Zudem sei festzustellen, dass sich Firmen wieder verstärkt dafür interessieren. Das Schienenbenützungs-Entgelt bezeichnete Redl als nicht besonders markanten Faktor für den Rückgang. Dieses sei keinesfalls überhöht und im EU-Vergleich sogar relativ niedrig.
Verkehrsministerin kündigt Verlagerungsstrategie an
Laut der österreichischen Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) gelte es, den umweltfreundlichen Güterverkehr auf der Schiene wieder nachhaltig zu stärken. Die Corona-Pandemie habe zudem auch massive Auswirkungen auf den Schienenverkehrsmarkt. Soweit es die Förderrichtlinien der EU zuließen, seien bereits Maßnahmen gesetzt worden, sagte Gewessler.
Weitere Schritte würden derzeit mit anderen Ministerien besprochen. Besonders wichtig werde es sein, Kostenwahrheit im Güterverkehr herzustellen. Im kommenden Jahr werde sich ihr Ressort der Erarbeitung einer Strategie zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene widmen, kündigte die Verkehrsministerin weiter an. (ms)