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Österreich: Privatbahnen machen Druck auf ÖBB-Gütertochter

18.07.2016 10:31 Uhr
Österreich: Privatbahnen machen Druck auf ÖBB-Gütertochter
Die ÖBB-Gütertochter Rail Cargo Austria hat 2015 weiter Marktanteile an private Eisenbahnunternehmen verloren
© Foto: RCA

Auf der Brennerachse haben die Konkurrenten der Österreichern Bundesbahnen im vergangenen Jahr bereits mehr als 40 Prozent der Schienengüter transportiert.

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Wien. Konjunktur- und Exportschwäche sowie niedrige Strom- und Dieselpreise haben im österreichischen Schienengüterverkehr Spuren hinterlassen. Sowohl das Frachtaufkommen (Nettotonnen) als auch die gefahrenen Bahnkilometer (Bruttotonnenkilometer) der Güterbahnen in Österreich waren 2015 rückläufig. Lediglich die Verkehrsleistung stieg um 0,4 Prozent (auf 22,56 Milliarden Nettotonnenkilometer) leicht an, weil die Güter im Schnitt über längere Distanzen transportiert wurden. Das sagte die Chefin des Bahnregulators Schienen Control (SC), Maria-Theresia Röhsler, der Zeitung „Der Standard“ bei Vorlage des Schienenmarktberichts 2015.

Der Rückgang spiegle die Aufkommensverluste des Marktführers, der Güterbahn der Österreichischen Bundesbahnen, Rail Cargo Austria (RCA), wider, heißt es demnach im Bericht. Die privaten Konkurrenten, zu denen auch Staatsbetriebe wie Wiener Lokalbahn Cargo, Raaberbahn-Cargo und die Deutsche-Bahn-Ableger Lokomotion und DB Schenker Rail zählen, bauten ihre Marktanteile aus. Insgesamt bringen es die „Privatbahnen“ im ÖBB-Netz inzwischen auf einen Marktanteil von 27 Prozent (Nettotonnen), bei den Nettotonnenkilometern beträgt er fast ein Viertel. Der größte Anteil entfällt laut dem „Standard“ auf die vorwiegend auf der Brennerachse zwischen Deutschland und Italien verkehrende Lokomotion, gefolgt von LTE-Logistik und Cargoserv.

Auf der Brennerachse und der Westachse (Wien–Salzburg beziehungsweise Wien–Passau) wickelten die sogenannten Privatbahnen bereits 42 beziehungsweise 30 Prozent des gesamten Güterverkehrsaufkommens ab. Schienen-Control-Chefin Röhsler attestierte dabei sowohl einen anhaltenden Trend zu Ganzzugtransporten als auch eine Umschichtung Richtung Güterfernverkehr. Fast 65 Prozent der Güterzüge seien Ganzzüge, also Züge mit einheitlicher Fracht, für deren Zusammenstellung es praktisch keinen Verschub braucht. Die Bedienung der Fläche im aufwendigeren und somit deutlich teureren Einzelwagenverkehr erfolgt immer noch mit rund 99 Prozent fast ausschließlich durch den Marktführer ÖBB. (ag)

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