München. Cargo Beamer will mit seiner KV-Technologie in China Fuß fassen. Dazu hat das Unternehmen gestern in München eine Vereinbarung mit dem Waggonproduzent Zhongche Group Jinan und sowie ATOP International Investment unterzeichnet. Unterstützt wird das Vorhaben von der Provinzregierung Shandong, dessen Gouverneur ebenfalls bei der Vertragsunterzeichnung anwesend war. In der Region Shandong, an der chinesischen Ostküste zwischen Peking und Shanghai gelegen, soll auch das erste Terminal entstehen.
Baubeginn für die Terminals in zwei Jahren
„Wir streben in einem ersten Schritt die Waggonzulassung in China an“, sagte Hans-Jürgen Weidemann, Vorstandsvorsitzender der Cargo Beamer AG, gegenüber der VerkehrsRundschau. Dafür veranschlagt er ein bis zwei Jahre. Parallel dazu sollen aber auch die Planungen für den Bau von Terminals in der Provinz Shandong vorangetrieben werden. „Deshalb war heute bei der Vertragsunterzeichnung auch der Provinzgouverneur anwesend“, sagte Weidemann. Er rechnet damit, dass die Genehmigungen für den Bau der Terminals deutlich schneller vorliegen werden als in Deutschland und man spätestens in zwei Jahren mit dem Bau beginnen kann. „In zwei bis drei Jahren werden dann die ersten Züge fahren“, kündigte er an.
Es sollen auch Züge zwischen Europa und China fahren
„Wir wollen auch zwischen Europa und China Züge fahren lassen“, sagte Weidemann. Denn mit der Technologie von Cargo Beamer können die Waggons auch unterschiedlich Spurweiten befahren. „Damit entfällt die zeitaufwendig Umkranung an der Grenze. Wir können dadurch die Laufzeit zwischen Europa und China um zwei Tage verkürzen“, sagte Weidemann.
Man sei auch bereits vor Ort gewesen und habe mit den chinesischen Partnern gesprochen, ergänzte Hans Albrecht, Aufsichtsratsmitglied von Cargo Beamer. Die Zhongche Group Jinan sei ein zuverlässiger Partner, der Erfahrungen im Waggonbau in China habe und mit dem man gemeinsam die Waggons bauen wolle.
Ex-DB-Chef Hartmut Mehdorn lobt das Projekt
Hartmut Mehdorn, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, lobte als Mitglied des Cargo-Beamer-Beirats das Projekt. Er wünschte den Vertragspartner viel Glück und Durchhaltevermögen bei der Umsetzung der Vorhaben, da solche strategischen Verträge häufig mit Höhen und Tiefen verbunden seien. (cd)