Wien. Der seit Juni neue österreichische Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) hat den Mitgliedern des Verkehrsausschusses im österreichischen Nationalrat seine künftige verkehrspolitische Marschrichtung erläutert. Demnach will er das Land bis 2020 „elektrofit“ machen, sprich den Anteil von Elektrofahrzeugen unter anderem auch im Gütertransport (Stichwort: Smart Urban Logistics) sichtbar steigern. Als Vorreiter nannte er die Österreichische Post, die die Paketzustellung im eigenen Land größtenteils schon mit CO2-armen Fahrzeugen durchführt.
Der technische Fortschritt und die künstliche Intelligenz machten es möglich, dass dieses Ziel bis 2020 durchaus erreichbar sei, sagte der Minister, der zuvor als EU-Parlamentarier der Sozialdemokratischen Partei Österreichs unter anderen gegen den Lang-Lkw opponierte. Elektromobilität ist in Österreich nicht nur ein verkehrspolitisches Thema, sondern auch ein industriepolitisches. Und Leichtfried ist in seinem Ressort auch für Innovation und Technologie zuständig.
Aufhorchen ließ der SPÖ-Politiker mit der Aussage, dass man den CO2-Ausstoß von Lkw in die externen Kosten hineinrechnen sollte und die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene mit dem Drehen an der Mautschraube unterstützt werden sollte. Kritisch sieht Leichtfried die staatlich subventionierte Rollende Landstraße (RoLa)
als Mittel zur Verlagerung: Es sollte vielmehr der unbegleitete Kombinierte Verkehr – also der Einsatz von Container, Wechselbrücken oder Sattelauflieger – staatlich gefördert werden. Das möchte Leichtfried nicht nur auf dem österreichischen Streckenteil, sondern auf der Gesamtstrecke. Details dazu nannte der Minister allerdings nicht. (mf)