Düsseldorf/Duisburg. Das Land Nordrhein-Westfalen wird Mehrheitseigentümer beim Duisburger Hafen. Das Land kaufe über eine Beteiligungsgesellschaft dem Bund für 47,4 Millionen Euro seinen Anteil von einem Drittel an der Hafengesellschaft ab, teilte die NRW-Landesregierung am Mittwoch mit. NRW hält dann künftig zwei Drittel, das übrige Drittel liegt bei der Stadt Duisburg.
„Bei einer so wichtigen Stütze der nordrhein-westfälischen Infrastruktur darf es keine Experimente mit Investoren geben, deren Motive unbekannt sind“, sagte NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD). Der Hafen beschäftigt rund 900 Mitarbeiter selbst und ist darüber hinaus zu einem Anziehungspunkt für mehr als 300 Firmen vor allem der Logistikbranche geworden, die sich rund um das Gelände angesiedelt haben.
Seit bekannt ist, dass der Bund seinen Anteil verkaufen will, gab es immer wieder Spekulationen über eine mögliche Privatisierung oder einen Einstieg der konkurrierenden Häfen in Rotterdam oder Antwerpen.
Hafenchef Erich Staake hatte sich für ein Verbleiben in öffentlicher Hand eingesetzt. Der Hafen hatte im vergangenen Jahr ein Vorsteuerergebnis von gut 12,1 Millionen Euro (2011: 10,7 Mio. Euro) erwirtschaftet. Jedes Jahr wird der Hafen von rund 20.000 Schiffen und etwa ebenso vielen Güterzügen angesteuert. Er gilt als der größte Binnenhafen Europas. (dpa)