Düsseldorf. Im Internet bestellte Last-Minute-Geschenke für Heiligabend sind aus Sicht von Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eine schlechte Idee. Da solle man besser drauf verzichten, schließlich sei für solche Geschenke auch ein „Last-Minute-Fahrer“ nötig, erklärte Laumann am Mittwoch in Düsseldorf und appellierte an die Bürger: „Bestellen Sie so wenig wie möglich auf den allerletzten Drücker.“ Wenn man doch noch kurz vor knapp ein Geschenk brauche, sollte man lieber in Geschäfte vor Ort gehen. Hintergrund des Appells ist die Debatte um die Arbeitsbedingungen bei Paketdiensten.
Landesweite Kontrollaktion bei Paketdienstleistern vor Weihnachten
Im Rahmen der Arbeitsschutzaktion „Fairer Versandhandel“ wurden in NRW zuletzt 15 Versandzentren kontrolliert. Dabei wurden Verstöße gegen die Vorschriften zur Arbeitszeitaufzeichnung, aber auch Sicherheitsmängel festgestellt. Teilweise waren Fluchtwege versperrt. Der harte Wettbewerb in der KEP-Branche dürfe nicht auf dem Rücken der Zusteller ausgetragen werden, sagte Laumann. „Darum haben wir den Arbeitsschutz dann kontrollieren lassen, wenn es weh tut – in der heißen Zeit der Branche vor Weihnachten.“
Die Kontrolleure stellten laut dem NRW-Arbeitsminister aber auch ein Bemühen verschiedener Firmen fest, die Arbeitsschutzgesetze besser als bisher zu beachten. Auch die Vorgabe, dass Sonntagsarbeit kein Mittel zur Umsatzsteigerung ist, wurde akzeptiert. Dort wo Mängel festgestellt wurden, schließen sich derzeit zum Teil weitere Kontrollen bei den Subunternehmen an. Die Auswertung von Unterlagen und die statistische Auswertung laufen ebenfalls noch. Gesamtergebnisse werden für Anfang Januar erwartet. Bei gravierenden Fällen drohen den betroffenen Unternehmen Bußgelder. (dpa/ag)
Erwin Tischler