Düsseldorf. Kunden erwarten von den Paketzustellern einen flexiblen, schnellen und umweltfreundlichen Versandservice. Das ist das Ergebnis der Studie „Flexibel, schnell, umweltfreundlich: Wege aus dem Paketdilemma“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), für die 1000 repräsentativ ausgewählte Bürger befragt worden sind. Für zwei Drittel der Deutschen ist dabei die Zustellung innerhalb eines selbst gewählten Zeitfensters wichtig. Vier von zehn Bundesbürgern würden dafür einen Aufpreis von durchschnittlich 2,40 Euro in Kauf nehmen.
„Konsumenten sind sich zunehmend bewusst, dass Paketlieferungen kein freies Gut sind. Sie nehmen durchaus Qualitätsunterschiede wahr und sind bereit, für flexible, zuverlässige, schnelle und umweltfreundliche Leistungen zu bezahlen“, kommentiert Dietmar Prümm, Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PwC Deutschland, die Ergebnisse. „Für Logistiker und Onlinehändler eröffnet dies neue Optionen: Sie müssen sich nicht alleine über den Preis differenzieren, sondern können auch durch ihre Leistung punkten“, führte er an.
Flexibilität ist wichtiger als Schnelligkeit
Ein wesentliches Ergebnis der Studie: Ein hohes Maß an Flexibilität ist für die Verbraucher tendenziell wichtiger als die reine Liefergeschwindigkeit. Zudem seien die Kunden an Lieferservices interessiert, die bislang noch nicht einheitlich angeboten würden: 64 Prozent wünschen sich, dass der Paketbote an der Haustür Retouren entgegennimmt, 63 Prozent legen Wert auf die Auswahl zwischen verschiedenen Paketdienstleistern beim Bestellvorgang. Auch für diese neuen Services sind Verbraucher offenbar bereit, zu zahlen: 36 Prozent der Befragten würden die Mitnahmen von Retouren durchschnittlich 2,22 Euro bezahlen, immerhin 23 Prozent ist die Auswahl zwischen verschiedenen Paketdienstleistern durchschnittlich 2,21 Euro wert.
Schnelle Lieferungen stehen dagegen nicht so hoch in der Gunst der Verbraucher. Zwar wünscht sich die Mehrheit der Deutschen, ihre Bestellung am nächsten Tag (59 Prozent) zu empfangen, dennoch halten gerade einmal 26 beziehungsweise 17 Prozent der Befragten eine Zustellung am selben Tag oder gar innerhalb von zwei Stunden für wichtig. Dafür liegt die Zahlungsbereitschaft mit Werten zwischen 2,74 Euro (Zustellung am nächsten Tag) und 5,19 Euro (Belieferung innerhalb von zwei Stunden) vergleichsweise höher, wenngleich unter den derzeitigen Marktpreisen für solche Services.
Hohe Akzeptanz für Abholung in Paketshops
Der mit Abstand größte Teil aller Pakete wird bislang an die Haustür des Endkunden geliefert. Bemerkenswert ist dabei das Befragungsergebnis, dass jeder Zweite grundsätzlich bereit wäre, seine Pakete in einem Paketshop oder an einer Packstation abzuholen, sofern dies zum Standard werden sollte. In diesem Szenario ist der Hälfte der Befragten die Lieferung nach Hause durchschnittlich 2,77 Euro wert. Drei von vier Befragten dieser Gruppe fordern jedoch dafür entweder ein besseres Netz von Paketshops und Packstationen oder längere Öffnungszeiten.
Ein weiterhin diskutiertes Konzept auf der Suche nach einem optimalen Versandservice in den Innenstädten besteht darin, die Belieferung auf der kostspieligen letzten Meile einem einzigen neutralen Anbieter zu übertragen. Dieses Konzept stößt jedoch in der Bevölkerung auf wenig Zustimmung: Zwei von drei Befragten lehnen dies ab. Sie befürchten vor allem Einbußen beim Service (48 Prozent) und höhere Preise (42 Prozent).
Verbraucher legen Wert auf Umweltschutz
Auch der Umweltschutz spielt für viele Verbraucher eine Rolle: 63 Prozent halten eine CO2-neutrale, schadstoff- und geräuscharme Belieferung für wichtig. Aber nur jeder dritte Befragte ist bereit, für den umweltfreundlichen Transport eines Pakets einen Aufpreis in Höhe von durchschnittlich 2,34 Euro zu bezahlen. (sno)