Hamburg. Die Pleite der koreanischen Reederei Hanjin führt zu Störungen im norddeutschen Außenhandel. „Für die betroffenen Firmen ist die Insolvenz ärgerlich und mit zusätzlichem Aufwand verbunden”, sagte Hans Fabian Kruse, Präsident des Branchenverbandes AGA, der Deutschen Presse-Agentur. „Konkret bedeutet das, dass sich Container zwischen einer und fünf Wochen verzögern können und zusätzliche Kosten anfallen.” Anfang der Woche hatte Eurogate bekannt gegeben, Containern aus dem Bestand der insolventen südkoreanischen Reederei nur gegen Übernahme sämtlicher Kosten, die für Leistungen bezüglich des einzelnen Containers angefallen sind, auszuliefern.
Für die meisten Unternehmen sollten sich die Verzögerungen und Mehrkosten allerdings verdauen lassen. Die Außenhändler versuchen nun, Lösungen für die betroffene Ladung zu finden. Sie schalten die Versicherungen ein, bemühen sich, die Container freizukaufen und Umbuchungen zu organisieren.
Probleme der Schifffahrt nicht gelöst
Kruse sieht die Probleme in der Schifffahrt durch die Hanjin-Pleite nicht gelöst. „Die rund 100 Schiffe von Hanjin machen nur rund zwei Prozent der Gesamttonnage aus und verschwinden nicht vom Markt”, sagte er. „Entsprechend muss und wird es weitere Bereinigungen geben.” Am schlimmsten betroffen seien jedoch die Eigner der Schiffe, wobei die Linienreeder in der Regel nur einen Teil besitzen und den Rest gechartert haben.
Der AGA Unternehmensverband vertritt die Interessen von 3500 Mitgliedsunternehmen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. In diesen Unternehmen sind rund 150.000 Mitarbeiter beschäftigt. (dpa/sno)