-- Anzeige --

Niedersachsen testet Streckenradar erstmals bei Hannover

21.11.2014 13:44 Uhr
Niedersachsen testet Streckenradar erstmals bei Hannover
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hält sein Bundesland für ideal geeignet, den Streckenradar-Feldversuch durchzuführen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Alexander Körner

Vor dem Blitzer wird kräftig auf die Bremse getreten - und danach geht es zügig weiter. Genau das soll ein Streckenradar verhindern, den Niedersachsen 2015 als erstes Bundesland testet. Ein wichtiges Thema ist der Datenschutz.

-- Anzeige --

Hannover . Niedersachsen testet als erstes Bundesland bei Hannover einen Streckenradar, bei dem das Tempo der Autofahrer über einen längeren Abschnitt kontrolliert wird. Der Pilotversuch startet Mitte kommenden Jahres auf der Bundesstraße 6 zwischen Gleidingen und Laatzen auf einem drei Kilometer langen Abschnitt, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Freitag. Auf der stark befahrenen Straße drücken viele Autofahrer zu sehr aufs Gas und Unfälle häufen sich. Nach dem Aufbau im März soll der Strecken-Radar vom kommenden Herbst an für 18 Monate getestet werden. Raser müssen dann mit Bußgeldern rechnen. Schilder weisen aber auf den Radar hin.

Der Pilotversuch ist dank neuer Computertechnik möglich, mit der die strengen Vorgaben des deutschen Datenschutzes eingehalten werden können. In Österreich und den Niederlanden gibt es den Strecken-Radar bereits seit Jahren. „Rund 70 Prozent aller tödlichen Unfälle in Niedersachsen passieren auf den Straßen außerhalb von Städten und Ortschaften. Deshalb ist unser Land dafür prädestiniert, ein Pilotprojekt zur Abschnitts-Kontrolle nach den Vorgaben des Deutschen Verkehrsgerichtstages zu starten“, sagte Pistorius.

Verkehrsgerichtstag sprach sich schon 2009 für Pilotversuch aus

Der Verkehrsgerichtstag hatte sich schon 2009 für einen Versuch mit der sogenannten Section Control (Abschnittskontrolle) auf einer unfallträchtigen Strecke ausgesprochen. Es gab aber Datenschutzbedenken. Das Speichern von Fahrzeugbildern von Fahrern, die sich an das Tempolimit halten, wurde als ein unerlaubtes Speichern personenbezogener Daten angesehen. Bei der von Niedersachsen vorgesehenen Technik besteht ein Zugriff auf die Daten nur bei einem Tempoverstoß. Sonst werden die Fotos automatisch sofort gelöscht, ohne dass zwischendurch eine Zugriffsmöglichkeit besteht.

Der Landesdatenschutzbeauftragte in Niedersachsen stimmte dem Pilotversuch grundsätzlich zu, allerdings werde noch auf detaillierte Unterlagen zur verwendeten Technik gewartet, sagte der Sprecher der Datenschutzbehörde, Michael Knaps. Diese seien verfügbar, sobald die Ausschreibung bis Ende des Jahres abgeschlossen und ein Hersteller ausgewählt sei, teilte das Ministerium mit.

Wenn der Strecken-Radar danach dauerhaft eingesetzt werden soll, muss entweder das niedersächsische Gefahrenabwehrgesetz oder bei einem bundesweiten Einsatz das Straßenverkehrsgesetz geändert werden.

Die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten in Niedersachsen stieg in den ersten drei Quartalen dieses Jahres deutlich an. Von Januar bis September 2014 kamen bei Unfällen 317 Menschen ums Leben, knapp fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Verletzten stieg um 7,4 Prozent auf 32 112. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Niedersachsen

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.