Den Haag. Der Tariflohn für Lkw-Fahrer und Mitarbeiter der Logistikbranche in den Niederlanden wird in den kommenden drei Jahren um zehn Prozent steigen. Darauf einigten sich nach mehreren Verhandlungsrunden der Unternehmensverband TLN und die beteiligten Gewerkschaften. Außerdem werden die bisher unterschiedlichen Tarifvereinbarungen der beiden Unternehmerverbände KNV und TLN in einem einzigen Tarifvertrag für beide Verbände zusammengeführt.
Die Lohnerhöhung wird schrittweise erfolgen. Um jeweils zwei Prozent werden die Löhne am 1. Juli 2017, am 1. Januar 2018 und 1. Januar 2019 steigen. Zu den gleichen Terminen bekommen alle Gehaltsstufen zusätzliche Aufstockungen, die in ihrer Gesamtheit am Ende eine Erhöhung von vier Prozent ausmachen. Ab 1. Januar 2019 werden die Löhne damit zehn Prozent über dem heutigen Niveau liegen.
Die Einigung sieht neben weiteren Regelungen auch vor, dass das Grundgehalt um 2,25 Prozent steigen soll. Im Gegenzug sollen die Zuschläge für Überstunden um 15 Prozent sinken. Das sei nachteilig für Beschäftigte, die viele Überstunden machen müssten, beklagt Egon Groen, Vorstand der verhandelnden Gewerkschaft FNV Transport en Logistiek. Wenig positiv sei auch, dass die Beschäftigen, die bisher an den KNV-Tarifvertrag gebunden waren, durch die neuen TLN-Regeln in einigen Bereichen schlechter gestellt würden also vorher. Grundsätzlich seien die neuen Vereinbarungen aber zu begrüßen.
Nur mäßig zufrieden zeigt man sich auch bei TLN. Die zehn Prozent Lohnsteigerung sei schon „happig”, zitiert das niederländische Fachmagazin Logistiek TLN-Sprecher Rob Hageman. Aber sein Verband könne das Verhandlungsergebnis gegenüber den Mitgliedsunternehmen durchaus vertreten und erklären. „Wir sind im Rahmen unseres Mandats geblieben”, so Hageman. (kw)