Garbsen. Ein neues System, das Radfahrer im toten Winkel vor abbiegenden Lastwagen schützen soll, geht am Freitag deutschlandweit erstmals in Garbsen bei Hannover in Betrieb. Verhindert werden soll durch das System Bike-Flash, dass Lastwagenfahrer beim Rechtsabbiegen parallel fahrende Radler im toten Winkel übersehen und erfassen, teilte die Stadt Garbsen mit. Mit Hilfe einer Wärmesensorik können Radfahrer und auch Fußgänger ab einer Entfernung von 40 Metern vor einem Abzweig erkannt werden. An einem Mast an der Kreuzung blinken dann vier Leuchten in unterschiedlicher Höhe, die vor allem Lkw-Fahrer aber auch Autofahrer vor der Gefahr warnen.
Oft sind Lastwagenfahrer nur den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt, wenn es zu den oft tödlichen Unfalldramen an Kreuzungen kommt. 382 Fahrradfahrer kamen im Vorjahr bei Verkehrsunfällen ums Leben. Besonders schwere Folgen haben Unfälle mit Lastwagen, dabei starben im vergangenen Jahr 76 Radfahrer. Und: Bei solchen Unfällen trugen Radfahrer in nur 20 Prozent der Fällen die Hauptschuld. Bei etwa jedem dritten Unfall mit Personenschaden, an dem ein Fahrrad und ein Lastwagen beteiligt waren, handelte es sich um einen Abbiege-Unfall – weil Lkw-Fahrer oft Radler im "toten Winkel" übersehen. Elektronische Abbiege-Assistenten können Lkw-Fahrer bei drohenden Kollisionen warnen oder die Fahrzeuge abbremsen – noch aber sind sie nicht Vorschrift. (dpa/fa)