Neues aus Thüringen

Der Lang-Lkw setzt sich nur langsam im Straßenbild in Deutschland durch. Die favorisierte Lösung ist der Dolly-Zug, dessen Handicap die meist schweren sowie aufwendigen und damit teuren Zusatzachsen sind. Fliegl geht das Thema zur IAA Nutzfahrzeuge im September mit einer rein mechanischen Lösung an. Das jetzt optimierte CLG-Dolly bringt nach Aussage seiner Erbauer nur halb so viel Gewicht auf die Waage wie bekannte Lösungen und es funktioniert ohne Hydraulik, Elektronik und Lenkachsen. Das CLG wiegt rund 1,9 Tonnen und bietet eine Aufsattelhöhe von 920 bis 950 Millimeter.Das Prinzip ist einfach: Ein untergekuppelter Zugholm verbindet das Dolly über eine konventionelle Tiefkupplung mit dem Motorwagen. Der Zugholm ist dabei starr mit dem Heck des Motorwagens verbunden. Dadurch "drückt" der Zugholm in der Kurvenfahrt das drehbar gekuppelte Dolly quasi nach außen, verlagert den Drehpunkt des Trailers und ermöglich so die Fahrt im BO-Kraftkreis - auch ohne Verwendung von Lenkachsen oder Achsliften.Das Rangieren ist ebenfalls problemlos, wie wir bei einer ersten Testfahrt feststellen konnten. Der Zugholm, der Dolly und Lkw verbindet, ist abnehmbar und kann mittels eines Stützfußes abgestellt werden. Praktisches Detail: Bei Leerfahrt reduziert eine abnehmbare Plane zwischen den Kotflügeln die Spritzwasserbildung.Mit dem Vario V2+ zeigt Fliegl in Hannover ein Dreiachs-Containerchassis, das ohne Sondergenehmigung Behälter aller gängigen Größen aufnimmt. Dazu verfügt es über eingefahrene Ausschübe an Front und Heck (für einmal 20 Fuß oder einmal 30 Fuß, heckbündig) sowie eine Tele Control genannte Mittel-Teleskopierung. Die nimmt in Stufe 1 (ausgefahrener Heckausschub) zwei 20-Fuß oder einen 40-Fuß-Container (mit oder ohne Gooseneck-Tunnel) auf; in Stufe 2 (weiter ausgefahrener Heckausschub) einen 45-Fuß-Container mit Gooseneck-Tunnel sowie in Stufe 3 (ausgefahrener Frontausschub plus ausgefahrener Heckausschub) einen 45-Fuß-Container mit langem Gooseneck-Tunnel und abgeschrägten Ecken auf. Das V2+ Chassis wiegt laut Hersteller 4,9 Tonnen.Trotz kommender Mautänderung für Vierachskombinationen sieht Fliegl auch weiterhin Vorteile im Zweiachs-Sattel - was die IAA-Neuheit betrifft, in Kombination als Lang-Sattel. Der X-tra Long Gardinensattel misst 15,15 Meter. Fliegl rechnet vor, dass der zweiachsige Mega-Auflieger den Dieselverbrauch gegenüber einem Dreiachser um 2,8 l/100 km reduziert. Die Nutzlast liegt über 25 Tonnen - die Basisversion wiegt 5,7 Tonnen."Blitz" nennt Fliegl sein neues Schiebedach (angelehnt an ein Pkw-Dach des Herstellers Golde), bei dessen Realisierung Helmut Fliegl die Nachteile existierender Systeme beseitigt haben will. Nach wie vor lässt sich das Dach mit Gasdruckdämpferunterstützung um rund 380 Millimeter anheben und in drei Fahrstellungen (2900, 2950 und 3000 mm) arretieren. Außerdem verbaut der Hersteller einen hochfesten Aluminium-Dachholm, der sich nicht durchbiegt und so eine Durchladehöhe bis 3240 Millimeter bietet. Das Blitz-Dach spart etwa zehn Kilo Gewicht und lässt sich vor allem kompakter zusammenschieben, was die Beladung von oben vereinfacht. Neu ist auch das I-Lock-Heckportal mit integriertem Verschluss, dessen Türgriffe in den Fahrzeugrahmen integriert sind. Wie Helmut Fliegl bei der Pre-View demonstrierte, verharrt dessen Griff immer in der richtigen Stellung und kann ohne Einfädeln sofort geschlossen werden.Neuer Leichtbau-DreiachserDem Trend zu niedrigem Eigengewicht folgt Fliegl mit dem ebenfalls neuen Road-Runner Greenlight Coil mit 13.650 Millimeter Innenlänge. Der Leichtbau-Dreiachser wiegt nach Angaben seines Herstellers knapp sechs Tonnen. Die 7040 Millimeter lange Coilmulde hat Fliegl mit sechs Coilstützen inklusive Schrägabstützung nach vorne und steckbaren Zurradaptern ausgestattet. Im Muldenbereich sitzen neun Paar eingelassene Fünf- Tonnen-Zurrösen.Fliegl baut die Greenlight-Baureihe weiter aus und zeigt in Hannover den Dreiachs-Kippsattelauflieger Stonemaster mit 24,5 Kubikmeter Fassungsvermögen und einem Feinkornstahlchassis in Leichtbauweise. Dessen Curved-Rahmenfront ohne Ecken spart Gewicht und soll das Chassis stabilisieren. An der Unterseite findet sich ein leicht nach oben gebogener Stahleinweiser, der das Ansatteln vereinfachen und Beschädigungen verhindern soll. Last but not least zeigt der Hersteller den neuen Wechselpritschenanhänger Maxi-L mit untergekuppeltem, längenverstellbarem Zugholm (2,2 Meter freie Zugholmlänge). In Tiefkuppelversion kann er auch 7,82er Brücken aufnehmen. Die Hubhöhe beträgt zwischen 1030 und 1410 Millimeter. Zum Schutz des Rahmens sieht Fliegl ein Blech am Heck vor, das die Wechselpritsche auf den Anhänger gleiten lässt. Das Leergewicht des Maxi-L liegt nach Aussage Fliegls bei 3,2 Tonnen.Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Fliegl" www.verkehrsrundschau.de/dossiers

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