Duisburg. Mit einer neuen Online-Plattform will die Binnenschifffahrtssparte von Imperial Logistics International (ILI) die Prozesse in der Binnenschifffahrt erleichtern. „Es soll ein übergreifendes, systemunterstützendes Bindeglied zwischen Ladung und Schiffsraum werden, das für alle Versender, Dienstleister und Partikuliere offen ist“, erläuterte Jens Kleiner, CFO Division Imperial Transport Solutions, gestern vor Vertretern der Fachpresse, als er zusammen mit ILI-Chef Carsten Taucke das Imperial Freight Management System (IFMS) vorstellte. Taucke hatte IFMS bereits in einem Interview mit der VerkehrsRundschau angekündigt (siehe VR 37/2015, Seite 18).
Das IFMS soll spätestens Anfang 2017 seinen vollen Dienst aufnehmen. IFMS ist als eine Plattform gedacht, auf der Aufträge und Kapazitäten eingestellt werden können und der Auftraggeber mit den Reedereien und den Partikulieren verbunden wird.
Partikuliere können über eine App den Frachtraum in das System einstellen
„Ab Oktober werden wir mit verschiedenen Aktionen die Partikuliere auf unsere dazugehörige App hinweisen“, kündigte Kleiner an. Bei Imperial können die Disponenten bereits mit dem internen Marketplace des IFMS arbeiten. Die Kunden sollen dann später in einer zweiten Phase Sendungen in das System einspeisen.
„Der Vorteil gegenüber den existierenden Börsen: Wir werden auch unser Sendungsvolumen in Höhe von 60 Millionen Tonnen in das IFMS einbringen“, sagte Taucke. Er bezeichnete eine solche Plattform als notwendig, da in der Binnennschifffahrt immer noch viel zu häufig bei der Auftragsvergabe mit traditionellen Prozessen per Telefon gearbeitet werde.
Ein weiteres Ziel der Plattform sei es, so Taucke, den Kunden einen besseren Service zu bieten: „Dann werden über das System nicht nur die Aufträge vergeben, sondern der Auftraggeber erhält automatisch alle Informationen angefangen von der Auftragsbestätigung bis hin zur Bestätigung des Sendungseingangs beim Kunden.“
Disponenten werden entlastet
Bei Imperial erwartet man durch das neue System eine Entlastung der Disponenten. „Es muss jedoch keiner um seinen Arbeitsplatz fürchten. Die Disponenten können sich dann stärker um die Kunden und die Partikuliere kümmern“, sagte Taucke.
Auslastung der Schiffe soll sich verbessern
Kleiner wollte der These nicht zustimmen, dass eine solche Plattform automatisch zu einer Senkung des Frachtratenniveaus führt und darunter dann vor allem die Partikuliere leiden. „Es wird mit dieser Plattform gelingen, die Auslastung der Schiffe deutlich zu erhöhen“, erwiderte Kleiner. Denn bislang würden aufgrund der fehlenden Transparenz vor allem in der Rheinschifffahrt noch immer viele Schiffe ohne Rückfracht beauftragt – zum Nachteil der Partikuliere. (cd)