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Neue Chance für Wadan-Werften

18.08.2009 09:30 Uhr
Neue Chance für Wadan-Werften
Die Wadan-Werften sollen weiter Schiffe produzieren
© Foto: Wadan Yards

Gläubiger stimmen Verkauf zu: Der ehemalige russische Energieminister Jussufow wird knapp die Hälfte der zuletzt 2500 Schiffbauer weiter beschäftigen

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Schwerin. Die insolventen Wadan-Werften bekommen trotz weltweiter Schiffbaukrise eine neue Chance. Der Gläubigerausschuss stimmte nach monatelanger Zitterpartie am Montag in Schwerin einstimmig dem Verkauf der Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde an den neuen russischen Investor Igor Jussufow zu, sagte Insolvenzverwalter Marc Odeberecht. Der ehemalige russische Energieminister Jussufow wird demnach 40,5 Millionen Euro zahlen und knapp die Hälfte der zuletzt 2500 Schiffbauer weiter beschäftigen. „Wir haben einen Investor, der für beide Standorte eine Perspektive als Werftstandorte bietet. Darüber bin ich sehr froh“, sagte Odeberecht nach der fünfstündigen Beratung mit Vertretern von Banken, Ministerien, Arbeitsagentur, Zulieferern und Belegschaft. Die Übernahme erfolge rückwirkend zum 15. August. Die Produktion werde mit der Abarbeitung alter Aufträge langsam wieder angefahren. Neue Aufträge für den Werftenverbund Nordic Yards sollen nach Angaben des neuen Besitzers vor allem aus Russland kommen. Dazu seien Joint Ventures mit russischen Großunternehmen geplant. „Es gibt auf beiden Seiten die Erwartung, dass wir von dieser strategischen Zusammenarbeit profitieren“, sagte der Sohn des Investors, Witali Jussufow. In Wismar und Rostock-Warnemünde sollen eisbrechende Tanker gebaut werden, die Öl und Gas aus subpolaren Fördergebieten zu den Umschlagsplätzen transportieren. Auch Bohrplattformen und Off-Shore- Windkraftanlagen sollen zum Produktprofil gehören. Die Werften hatten im Juni wegen Problemen mit der Finanzierung bestellter Schiffe und Differenzen der Gesellschafter Insolvenz angemeldet. Staatsbürgschaften und Landeskredite in Millionenhöhe hatten den Zusammenbruch nicht verhindern können. Zur Gesamtsumme der Forderungen äußerte sich der Insolvenzverwalter aber nicht. Die Wismarer Betriebsrätin Ines Scheel äußerte sich zuversichtlich. „Der neue Investor macht einen seriösen Eindruck. Zweifel, die uns nach den Erfahrungen mit dem bisherigen russischen Besitzer Andrej Burlakow gekommen waren, sind ausgeräumt.“ Scheel bedauerte jedoch, dass zunächst nicht mehr als 1200 Kollegen auf der neuen Werft Arbeit finden werden. „Ich hätte mir aber gewünscht, dass wenigsten 2000 Werftarbeiter ihren Job behalten können“, sagte sie. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns, die mit rund 35 Millionen Euro einer der größten Wadan-Gläubiger ist, hatte dem Übernahmekonzept des ehemaligen russischen Energieministers Jussufow am Mittag bereits zugestimmt und damit den Weg für den Verkauf frei gemacht. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Russlands Präsident Dmitri Medwedew hatten sich bei ihrem Gipfeltreffen am Freitag in Sotschi schon für die Übernahme stark gemacht. (dpa)

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