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Neue Autobahnstrecken in NRW

18.11.2019 10:30 Uhr
Baustelle, Umschlagbahnhof, MegaHub, Lehrte
In Nordrhein-Westfalen muss das Autobahnnetz dringend ausgebaut und an vielen Stellen erneuert werden (Symbolbild)
© Foto: Holger Hollemann/dpa/picture-alliance

Gleich zwei neue Autobahnabschnitte werden am Montag, 18. November 2019, eröffnet: Die A 46 bei Bestwig wird etwas länger, auf der A 33 schließt sich endlich die letzte Lücke. Doch es gibt noch viel zu tun.

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Bestwig/Halle/Gelsenkirchen. Jedes neue oder ausgebaute Autobahnstück lässt Pendler im staugeplagten Nordrhein-Westfalen aufatmen. Und so gibt es am Montag, 18. November 2019, doppelten Grund zum Feiern für Autofahrer durch Ost- und Südwestfalen: Zwischen Halle und Borgholzhausen schließt sich die letzte verbliebene Lücke der Ostwestfalen-Autobahn 33 zwischen Osnabrück und Paderborn. Mit einem weiteren Stück der A 46 bei Bestwig weiter ins Sauerland hinein wird zudem eine Strecke freigegeben, die nicht nur die Verbindung vom Ruhrgebiet nach Südwestfalen verbessern soll, sondern auch über Nordrhein-Westfalens neue höchste Autobahnbrücke führt.

Doch dies sind nur vergleichsweise kleine Erfolge in einem Autobahnnetz, dass dringend ausgebaut und an vielen Stellen erneuert werden muss. Ein Überblick:

  • Lückenschluss A 33: Bevor zwischen Bielefeld und Osnabrück ab Montag, 18. November 2019, der Verkehr durchgängig rollen kann, musste bei den Planungen immer wieder nachgebessert und neu gedacht werden. Das am längsten fehlende Teilstück der A 33 von Halle nach Borgholzhausen führt durch ein Naturschutzgebiet. Zuletzt hatte eine seltene Fledermausart den Bau gebremst. Der Landesbetrieb Straßen.NRW investierte unter anderem in Fledermauskästen und Grünbrücken, an denen die Tiere die Autobahn besser queren können, bevor die Lücke geschlossen werden konnte.
  • Ein neues Stück A 46: Mit 5,6 Kilometern ist die neue Strecke bei Bestwig zwar vergleichsweise kurz, der Bau hatte es aber in sich: Gut ein Drittel besteht aus Brücken. Elf sind es insgesamt, darunter auch Nordrhein-Westfalens nun höchstes Brückenbauwerk überhaupt. Die Talbrücke Nuttlar ist an ihrer höchsten Stelle 115 Meter hoch und überspannt ein Bachtal, eine Landstraße und mehrere Forstwege. Bis zu ihrer Fertigstellung war die zehn Meter niedrigere Siegtalbrücke der A 45 bei Siegen das höchste Brückenbauwerk des Landes.
  • Sanierungsfall Brücken: Hunderte Brücken von Autobahnen und Landstraßen müssen in den kommenden Jahren neu gebaut werden. Zu den größten Herausforderungen zählen dabei der laufende Neubau der Leverkusener Brücke sowie der Ersatz der ebenfalls verkehrsträchtigen A 40-Rheinbrücke Neuenkamp bei Duisburg, der 2020 beginnen soll. Reichlich neue Brücken wird auch die Generalüberholung der Sauerlandlinie erfordern. Die A 45 verbindet die Wirtschaftsräume an der Ruhr und im Rhein-Main-Gebiet miteinander und ist in die Jahre gekommen. So sollen bis 2032 38 Großbrücken erneuert werden, außerdem entstehen zusätzliche Fahrspuren, Lärmschutzwände und mehr Lkw-Stellplätze an Rastanlagen. Kosten: 2,3 Milliarden Euro.
  • Mehr Spuren, mehr Kapazitäten: Seit den 1980er Jahren hat sich der Verkehr auf den Autobahnen mehr als verdoppelt. Es braucht an vielen Stellen einfach mehr Fahrspuren und mehr Platz. Zu den größten Ausbauprojekten zählen etwa das große Aachener Kreuz, das bis Ende 2020 wieder zu einem leistungsfähigen Knotenpunkt im europäischen Ost-West-Verkehr werden soll, der sechsspurige Ausbau der A 43 vom Ruhrgebiet ins Münsterland und der weitere A 57-Ausbau am Niederrhein. Auch Autobahnen im Bonner Stadtgebiet werden erweitert und erneuert.
  • Zukunftsmusik: Viele große Verkehrsprojekte befinden sich noch in frühem Planungsstadium und sind alles andere als gewiss: Um einen Lückenschluss der A 52 im Essener Norden wird seit Jahren gerungen. Gleiches gilt für eine Autobahnverbindung zwischen A 44 und A 2 bei Hamm sowie für eine komplette Aufrüstung der heutigen B 1 zur Autobahn 40 durch Dortmund. Im Sauerland laufen die ersten Planungsgespräche für einen Ausbau der Straßenverbindung zwischen Hemer und Arnsberg. Auch der Lückenschluss der A 1 von Blankenheim in der Eifel bis nach Rheinland-Pfalz hinein wird von den Verkehrsplanern vorangetrieben. (dpa/ja)
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