Hamburg/Bonn. Die Bundesnetzagentur will die Deutsche Post im Briefdienst stärker an die Kandare nehmen. Das Kerngeschäft des Logistikkonzerns soll deutlich schärferen Kontrollen und Auflagen unterworfen werden, schreibt das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" in seiner neuesten Ausgabe. So soll das Unternehmen unter anderem sämtliche Entgelte der Aufsichtsbehörde zur Genehmigung vorlegen. Auch Preise von Teilleistungen für Wettbewerber wie die Sortierung müsste sich die Post absegnen lassen. Das Magazin berief sich dabei auf einen 14-seitigen Bericht, den die Bundesnetzagentur an diesem Montag dem Beirat vorlege.
Als Grund für den stärkeren Eingriff wurden nicht nur massive Beschwerden der Wettbewerber wegen vermeintlicher Dumping-Preise, sondern auch die unzureichende Öffnung des Postmarktes genannt. Mehr als zwölf Jahr nach Beginn der Liberalisierung liege der Marktanteil der Wettbewerber in dem Bereich immer noch um die zehn Prozent, zitierte „Der Spiegel" aus dem Schreiben. Von einem funktionierenden Wettbewerb könne deshalb keine Rede sein. (dpa)