Hamburg. Anlagen zur Abgasreinigung auf Schiffen sind laut einer Studie im Auftrag des Naturschutzbundes Nabu keine umweltfreundliche Lösung, um Schadstoffe aus dem Schiffsverkehr zu verringern. Die ökologischen Risiken der sogenannten Abgaswäscher (Scrubber) würden ignoriert, während die wirtschaftlichen Erwartungen überschätzt würden, teilte der Nabu am Freitag in Hamburg mit. Je nach Art des Scrubbers sei nach einer Modellrechnung der Schiffsbetrieb mit schwefelarmem Kraftstoff deutlich günstiger.
Scrubber seien auch deshalb abzulehnen, weil sie es den Reedern weiter ermöglichten, mit Schweröl zu fahren, anstatt in höherwertige Kraftstoffe und umweltfreundliche Antriebstechniken zu investieren. Seit Jahresbeginn gelten auf Nord- und Ostsee schärfere Grenzwerte für Schiffsabgase. Die große Mehrheit der rund 14.000 Schiffe, die diese Bereiche befahren, erreichen die Grenzwerte durch Kraftstoffe mit wenig Schwefel. Weltweit fahren nach Angaben des Nabu 80 von 55.000 Handelsschiffen mit Scrubbern, weitere 300 seien geordert. (dpa)