Berlin. Nach der ergebnislosen Vertagung der Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post erhöht die Gewerkschaft Verdi wieder den Druck auf den Bonner Konzern. Nach Angaben von Verdi legten am Montag erneut tausende Postbeschäftigte zwischen Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz die Arbeit nieder. Betroffen sei vor allem die Brief- und Paketzustellung, sagte ein Verdi-Sprecher in Berlin.
Die fünfte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt war in der vergangenen Woche ohne sichtbare Fortschritte zu Ende gegangen. Die Gespräche sollen nun am 1. und 2. Juni in Berlin fortgesetzt werden. Die Gewerkschaft verlangt für die rund 140.000 Beschäftigten eine Verkürzung der Wochenarbeitszeiten um 2,5 auf 36 Stunden sowie 5,5 Prozent mehr Geld.
Hintergrund des Streits ist der Aufbau eines zweiten Zustellernetzes im Paketgeschäft durch die Gründung von 49 regionalen Gesellschaften. Dort arbeiten laut Post bereits mehr als 6000 Menschen zu schlechteren Konditionen als beim Mutterkonzern. Verdi sieht in dem Vorgehen einen Bruch von Vereinbarungen über ein Verbot der Fremdvergabe. Als Ausgleich hierfür verlangt die Gewerkschaft nun eine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich. (dpa)