Altenberge/Münster. Die langfristigen Güterverkehrsprognosen des Bundesverkehrsministeriums sollten revidiert werden, weil sich nach neueren Berechnungen erhebliche Abweichungen beim Güterverkehrsaufkommen bis 2020 ergeben. Das forderte der Verkehrsforscher Gernot Liedke vom Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung (IWW) beim „General Cargo Symposium 2011" des Trailerherstellers Schmitz Cargobull in Altenberge.
Gegenüber den ursprünglichen Prognosen des BMVBS lägen neuere Berechnungen des Güterverkehrsaufkommens bis 2010 um 15 Prozent niedriger, sagte Liedtke. Gründe für die Abweichungen sieht er in geänderten Rahmenbedingungen der globalisierten Wirtschaft. Unter anderem sei ein Trend zur Dematerialisierung feststellbar. Dies habe zur Folge, dass es in den letzten Jahren kaum noch Steigerungen bei der Tonnage von Zwischen- und Endprodukten gegeben habe und die Wertdichte von industriellen Produkten zunehme.
Auch beim Personenverkehr sei ein massives Abknicken der Wachstumskurve zu erwarten, so Liedtke. Gründe hierfür seien unter anderem gestiegene Treibstoffkosten sowie die veränderte Zeitverfügbarkeit der Menschen. (diwi)
Michael Rothschuh