Rom. Was als Streik im Straßentransport angekündigt war, hat sich nun auch auf andere Bereiche verlagert. Zusammen mit der radikalen Bewegung „Forconi“ (Mistgabeln), die als Organisation von LKW-Fahrern in Sizilien angefangen hatte, protestieren nun den vierten Tag Bauern, Schüler, Fußballfans, Gegner der Hochgeschwindigkeitsstrecke Turin-Lyon, rechtsradikale Jugendhäuser und Arbeitslosen-Organisationen.
Straßenschlachten mit der Polizei und Sit-Ins
Es ist ein Konglomerat von unzufriedenen Menschen, die Italien in Atem hält. Autobahnen wurden blockiert, die Ausfahrten von Interporti, heute Morgen der Grenzübergang bei Ventimiglia. Es gab Straßenschlachten mit der Polizei, Sit-Ins vor Steuerbehörden und Banken, einige Bürgermeisterämter und Bahnhöfe wurden besetzt. In allen großen Städten ist die Polizei in Dauerbereitschaft. Bisher kam es zu fünf Festnahmen. Die Demonstranten sind in hohem Maße gewaltbereit und kündigen für die nächste Woche einen „Marsch auf Rom“ (so wird die Machtergreifung Mussolinis 1924 bezeichnet) an.
Gütertransport läuft weitgehend normal
Während Trasportounito, die Kleinunternehmer im Straßentransport vertritt, am Streik festhält und über Internet Blockaden mit LKW organisiert, haben sich alle anderen Organisationen von dem Streik und den Demonstrationen distanziert. 90 Prozent des Straßentransports funktioniert, versicherte Paolo Uggè, Präsident von Unatras, der Zusammenschluss von fünf Organisationen des Straßentransports, aber man wisse nicht wie lange. Transportminister Maurizio Lupi hat die Organisationen des Straßentransports zu einem erneuten Treff in der nächsten Woche eingeladen, auch um zu die Dialogbereitschaft der Regierung zu zeigen.(rp)