Seoul. Die Krise um weltweit ungelöschte Ladungen auf Schiffen der insolventen Reederei Hanjin kann nach Ansicht des südkoreanischen Finanzministers Yoo Il Hoo bis zum nächsten Monat entschärft werden. Fast 90 Prozent der von Hanjin betriebenen Containerschiffe könnten bis Ende Oktober entladen werden, sagte Yoo laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag bei einem Besuch des Terminals der größten südkoreanischen Reederei in Busan. „Die Logistik-Störungen werden dann beendet sein”, wurde Yoo zitiert. Dafür wolle sich die Regierung einsetzen.
Bisher seien 35 von 97 betroffenen Schiffen entladen worden, sagte Yoo. Die Pleite von Hanjin hatte weltweit bei Schiffseignern, Häfen und Händlern große Unsicherheit ausgelöst. Gecharterte Schiffe oder Schiffe in Eigenbesitz von Hanjin warten nach wie vor auf offener See, weil ihnen teilweise die Zufahrt zu Häfen verweigert wird. Es besteht die Sorge, dass Gebühren nicht bezahlt werden.
Am Mittwoch hatte die Fluggesellschaft Korean Air, die größter Aktionär bei Hanjin Shipping ist, die Freigabe eines Darlehens von 60 Milliarden Won (48,5 Millionen Euro) beschlossen. Das Geld ist Teil eines von der Hanjin-Gruppe versprochenen Unterstützungsfonds in Höhe von 100 Milliarden Won. Das Geld soll für die Bewältigung der Logistikkrise genutzt werden. Korean Air gehört ebenfalls zum Konzern. (dpa)