Seoul. Die insolvente südkoreanische Container-Reederei Hanjin erhält von ihrem größten Aktionär 60 Milliarden Won (etwa 49 Millionen Euro), damit die seit Wochen festsitzende Ladung auf zahlreichen Schiffen gelöscht werden kann. Der Verwaltungsrat von Korean Air habe der Freigabe des früher versprochenen Darlehens am Mittwochabend zugestimmt, sagte ein Sprecher der größten südkoreanischen Fluggesellschaft am Donnerstag. „Das Darlehen soll so bald wie möglich ausgezahlt werden.” Korean Air gehört wie die Reederei zur Hanjin-Gruppe.
Der Betrag ist Teil eines Unterstützungsfonds in Höhe von 100 Milliarden Won, die der Konzern der Tochter Hanjin Shipping bereitstellen wollte. Konzernchef Cho Yang Ho hatte 40 Milliaden Won zugesagt.
Ob die frischen Mittel ausreichen, um die Gebühren für die Entladung der Schiffe zu bezahlen, ist weiter unklar. Nach früheren Schätzungen eines Gerichts, das Anfang September dem Antrag der weltweit siebtgrößten Reederei auf Insolvenzverwaltung zugestimmt hatte, sind etwa 170 Milliarden Won nötig, um Gebühren zu zahlen.
Die Pleite von Hanjin hatte weltweit bei Schiffseignern, Häfen und Händlern große Unsicherheit ausgelöst. Zahlreiche von Hanjin betriebene Schiffe warten nach wie vor auf offener See, weil ihnen die Zufahrt zu Häfen verweigert wird. (dpa)