Brüssel. Auf den Straßen der Europäischen Union haben im vergangenen Jahr 26.000 Menschen ihr Leben verloren, einhundert mehr als im Jahr zuvor. 135.000 Menschen wurden verletzt. Die EU-Kommission beziffert den wirtschaftlichen Schaden auf rund 100 Milliarden Euro. In den letzten Jahren seien erhebliche Fortschritte im Hinblick auf die Sicherheit im Straßenverkehr erzielt worden, sagte Verkehrskommissarin Violeta Bulc am Mittag in Brüssel: „Aber der eingetretene Stillstand muss uns beunruhigen.“
Im europäischen Durchschnitt starben im vergangenen Jahr 51,5 Menschen pro eine Million Einwohner auf den Straßen der EU, genauso viel wie im Jahr zuvor. In den Jahren davor hatte sich die Sicherheit auf den Straßen deutlich verbessert. 2010 starben noch 63 Menschen pro eine Million Einwohner im Straßenverkehr. In Brüssel wird die Trendwende mit der wachsenden Urbanisierung und der daraus folgenden höheren Verkehrsdichte in den Ballungsräumen begründet. Mehr als die Hälfte der Opfer verlieren ihr Leben auf den Straßen der Städte, 38 Prozent auf Landstraßen und 7 Prozent auf den Autobahnen. Hinzu komme, dass es immer mehr ältere Menschen und andere besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer gebe. Nahezu ein Drittel der Opfer von Verkehrsunfällen sind Fahrrad- oder Motorradfahrer, 38 Prozent sind Fußgänger. Nur jedes vierte Opfer sitzt in einem Auto.
Am sichersten sind die Straßen in Schweden mit 27 Verkehrstoten pro eine Million Einwohner, in Lettland (94), Rumänien(95) und Bulgarien(95) liegen die Werte weit über dem EU-Durchschnitt. Auf den deutschen Straßen starben im letzten Jahr 43 Menschen pro Million Einwohner, das waren drei Prozent mehr als 2014 aber fünf Prozent weniger als 2010. (tw)
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